VW übernimmt Porsche steuerfrei. Daran ist
rechtlich nichts zu beanstanden. Der Fiskus hat diese Möglichkeit
gelassen – und zwar bewusst, um den Umbau von Unternehmen nicht zu
behindern. VW-Chef Winterkorn kann gar nicht anders, als dieses
Schlupfloch zu nutzen. Er ist seinen Aktionären verpflichtet, das
Beste herauszuholen, andernfalls würde er sich Klagen einhandeln.
Was juristisch wasserdicht ist, muss aber noch lange nicht gerecht
sein. Während das Finanzamt an der Steuererklärung kleiner Leute
herumnörgelt, um ein paar Hundert Euro herauszuschinden, geben
dieselben Behörden den Winkelzügen der VW-Buchhalter ihren Segen. Es
ist verständlich, dass sich viele Menschen daran stoßen. Allein für
die VW-Manager kam der Proteststurm der Bevölkerung überraschend, wie
ihre ungelenken Rechtfertigungen beweisen. Und das ist bedenklich:
Denn den Großkopferten ist das Gespür für das moralische Empfinden
einfacher Bürger abhanden gekommen.
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