Schwäbische Zeitung: Reform ist dringend nötig – Kommentar

Die medizinisch-psychologische Untersuchung
krankt daran, dass sie durch ihren uneinheitlichen Ablauf der Willkür
Tür und Tor öffnet. Weil den Menschen, die sich in dem Test bewähren
müssen, deshalb kaum klar ist, was sie erwartet, gibt es allerorten
auch unseriöse Angebote zur Vorbereitung. Diesen Anbietern gilt es in
erster Linie das Handwerk zu legen, doch auch beim Ablauf des Tests
herrscht Regelungsbedarf.

Alkohol im Straßenverkehr ist eine große Gefahr, und der Staat
muss eingreifen, wenn sich Menschen als ungeeignet erweisen,
verantwortungsvoll Auto zu fahren. Doch die geringe Überprüfbarkeit
der Gespräche im Rahmen der MPU und die Tatsache, dass die Ergebnisse
des Tests hinterher nur schwer angreifbar sind, müssen auch von der
Politik angegangen werden. Es muss beispielsweise
Gesprächsmitschnitte als Beweis auch für Fehler der Prüfer geben.
Willkür muss ausgeschlossen werden, und tätige Reue und die Einsicht
in das eigene Fehlverhalten zum Bestehen reichen. Denn jeder, der
einen Fehler gemacht hat, hat eine zweite Chance verdient.

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