Schwäbische Zeitung: Rösler im Schraubstock – Kommentar

Wochenlang schien es schon im Vorfeld
festzustehen – die FDP geht in Niedersachsen baden und mit ihr
Parteichef Philipp Rösler. Doch laut neuesten Umfragen sieht es für
die Liberalen bei der Wahl am Sonntag wesentlich besser aus. Sie
könnten sich in Hannover an der Macht halten. Ihren ungeliebten
Parteichef in Berlin wollen sie aber trotzdem loswerden. Doch was
tun, um ihm das endlich klarzumachen? Rainer Brüderle hat einen
Vorstoß gewagt und ihn vorsichtshalber einmal blitzen lassen, seinen
Dolch im Gewande. Brüderle, der als neuer FDP-Chef gehandelt wird,
hat Freitagmorgen kundgetan, er rechne mit einem vorgezogenen
Parteitag. Und wozu sollte dieser gut sein, wenn nicht, um Philipp
Rösler abzulösen? Brüderles Ankündigung ist eine klare Warnung an
Rösler, selbst im niedersächsischen Erfolgsfall nicht trotzig an
seinem Amt zu kleben, sondern am Sonntag oder Montag elegant,
vielleicht auch mit einem guten Wahlergebnis im Rücken, als FDP-Chef
aufzugeben. Andernfalls wird die Partei dafür sorgen.

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