Der Chefposten bei Opel ist ein Schleudersitz.
Schon viele fähige Manager wurden in Rüsselsheim verschlissen. Seit
Jahren sieht sich jeder neue Vorstand der gleichen unlösbaren Aufgabe
ausgesetzt: Er soll wirre Befehle der ungeduldigen US-Mutter GM
befolgen und gleichzeitig Kunden in Europa begeistern. Er soll
Millionen Euro sparen und zugleich attraktive Modelle entwickeln. Der
Opel-Kapitän war das Auto der Wirtschaftswunderzeit. Kadett und Astra
galten als wichtigste Herausforderer des VW Golf. Das ist vorbei.
Längst ist der straff geführte Konkurrent aus Wolfsburg enteilt.
Schuld daran tragen konzeptlose Manager aus den USA: Sie haben Opel
die lukrativen Märkte in Asien versperrt. Sie haben die Mitarbeiter
zermürbt mit ihrem Schlingerkurs um die Schließung von Fabriken. Das
Ansehen des Autobauers ist auf dem Tiefpunkt, verunsicherte Kunden
machen einen Bogen um Opel-Modelle. Erfolg kann der neue Chef nur
haben, wenn sich seine Bosse aus Amerika endlich zurückhalten.
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