Schwäbische Zeitung: Schmiedels unschöne Kratzer – Kommentar

Im Vergleich zum großen Steuerhinterzieher Uli
Hoeneß ist der SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel ein ganz, ganz
kleines Fischchen. In die Bredouille ist er geraten, weil nicht nur
er persönlich, sondern auch seine Partei beim Thema Ehrlichkeit
besonders hart argumentiert hat.

Klar, Claus Schmiedel hat nicht mit großen Summen in der Schweiz
spekuliert. Er hat auch nicht erst dann kalte Füße bekommen, als er
fürchten musste, enttarnt zu werden. Er hat salopp gesagt nur
Schreiben des Finanzamts nicht ernst genommen und eine einzige
Steuererklärung jahrelang verschlampt. Dafür hat er geradezustehen.
Straffreiheit wäre in seinem Fall nicht möglich gewesen. Das
Finanzamt war über den säumigen Politiker immer im Bilde.

Politisch ist Claus Schmiedel deshalb noch nicht erledigt. Doch
ein paar unschöne Kratzer hat er abbekommen. Wer als Saubermann
auftritt, muss besonders sauber sein.

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