François Hollande, der farblose Parteisoldat mit
dem Eierkopf, ist der strahlende neue Hoffnungsträger der
französischen Sozialisten. Die Bürger, die in Scharen an der in
Frankreich einmaligen offenen Vorwahl teilgenommen haben, haben
Hollande die nötige Legitimität beschert. So geht der Sozialist
weitaus gestärkter ins Rennen, als wenn er – wie es bisher der Fall
war – von der Partei selbst nominiert worden wäre.
Dass sich rund drei Millionen Bürger allein an der Stichwahl
beteiligt haben, unterstreicht dies nur. Mit ihrer starken
Wahlbeteiligung und dem deutlichen Votum für Hollande haben die
Bürger klar ihren Willen für einen Machtwechsel 2012 ausgedrückt.
Denn vielen war bewusst, dass am ehesten Hollande in der Lage sein
würde, die verschiedenen Strömungen nicht nur im linken Lager hinter
sich zu vereinen, sondern auch darüber hinaus.
Seit der Wiederwahl des legendären François Mitterrand 1988 hatte
kein linker Kandidat so gute Aussichten, den Machtwechsel im
Elysée-Palast zu schaffen. Doch die Linken haben erst eine Voretappe
genommen. Nun wird sich der Spitzenkandidat der Sozialisten mit dem
konservativen Amtsinhaber Nicolas Sarkozy messen müssen. Die
Sticheleien von Hollandes Parteigenossen waren harmlos gegen das, was
ihm jetzt blüht.
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