Malala Yousafzai, die pakistanische
Friedensnobelpreisträgerin, hat das Massaker von Peshawar verurteilt
und die mehr als 130 toten Kinder und Jugendlichen betrauert. Malala
kennt sich im Nordwesten Pakistans gut aus, sie kommt aus der Nähe
von Peshawar. Neben der Trauer über die vielen Toten könnte die
Erkenntnis wachsen, dass derartige Terroranschläge ganz nebenbei das
Ende der terroristischen Bewegungen im Namen des Islam beschleunigen
werden. Denn die Rücksichtslosigkeit und die Brutalität, mit denen
Taliban, al-Kaida, al-Shabab, Boko Haram oder der Islamische Staat
vorgehen, wendet sich irgendwann gegen sie.
Die pakistanischen Taliban sind gewaltbereite Islamisten, die den
Staat treffen und schlussendlich zerstören wollen. Die Islamische
Republik Pakistan ist eine Nuklearmacht, gefördert von den USA.
Wichtigste Macht im Land ist das weltlich gesinnte Militär, das große
Teile des Wirtschaftslebens kontrolliert. Viele pakistanische
Offiziere wurden an Bundeswehrhochschulen in Deutschland ausgebildet.
Dass nun sechs Taliban eine Armeeschule angriffen, ist von großer
Symbolik. Denn jeder, der in dem Land seinen Kindern Gutes tun will,
schaut, dass der Nachwuchs in eine Militärschule geht oder im
Militärkrankenhaus behandelt wird.
Die Angriffe in Peshawar, einer alten Garnisonsstadt im Norden des
Landes nahe der Grenze zu Afghanistan, werden das pakistanische
Militär erschüttern. Doch die Geschichte zeigt auch, dass der
islamistische Terrorismus dann an Unterstützung verliert, wenn
gewaltbereite Muslime andere friedliebende Muslime töten. Al-Kaida im
Irak scheiterte, weil sie zu viele Iraker tötete. Der Islamische
Staat könnte scheitern, weil er derat brutal gegen die einheimische
Bevölkerung vorgeht.
Übrigens: Die 17-Jährige Malala hat am Dienstag erklärt, dass man
sich von den Gewaltbereiten nicht besiegen lassen werde. Wenn diese
junge Frau angesichts von Boshaftigkeit und Zerstörung den Mut nicht
verliert, dann kann die Welt erst recht zuversichtlich sein.
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