Ausgerechnet Heimatminister Markus Söder kommt
auf eine Idee, die eine weitere Zersiedlung der Heimat ermöglicht.
Geht es nach ihm, sollen Gewerbegebiete künftig nicht mehr unbedingt
an Orte angebunden sein. Sie könnten auch weiter entfernt etwa an
Autobahnen, großen Bundesstraßen oder Eisenbahnlinien entstehen.
Für viele Bürgermeister dürfte dies zur Versuchung werden.
Gewerbesteuereinnahmen locken – und natürlich auch die Schaffung von
Arbeitsplätzen.
Beides wäre aber auch zu haben, wenn sich Städte und Gemeinden
mehr auf die Bildung interkommunaler Gewerbegebiete verständigen
könnten. Das heißt, mehrere Orte profitieren von der Erschließung
einer Zone. Dies erfordert aber komplexe Absprachen und heikle
Abkommen, wer wie viel von solch einem Gewerbegebiet profitiert.
Menschlich verständlich, wenn mancher Bürgermeister samt seinem
Gemeinderat die einfache Lösung vorziehen und eigenständig bauen
will. Weil dies nun wohl einfacher wird, dürfte es noch öfters
passieren. Wie schon bisher entstehen dann weitere Gewerbegebiete wie
aus dem Salzstreuer über die Landschaft verteilt. Dies müsste nun
wirklich nicht sein.
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