Ein wenig macht die CDU den Eindruck eines
Hühnerhaufens, der gerade Besuch vom Fuchs hat. Nur: Dieser Fuchs ist
ja leibhaftig gar nicht da. Knapp 40 Prozent der Wählerstimmen haben
die Christdemokraten bei der Landtagswahl geholt, sie sind mit
riesigem Abstand stärkste Partei. Der Machtverlust nach 58 Jahren mag
bitter schmecken, aber er basiert eher auf einer Verkettung
unglücklicher Umstände als auf einer völlig verkehrten Politik.
Gelassenheit wäre angebracht, eine unaufgeregte Diskussion
darüber, wie man die innerparteilichen Gepflogenheiten optimieren,
wie man das Profil nach außen schärfen kann. Aber seit der Niederlage
kann die CDU vor lauter Erneuerungseifer kaum mehr schnaufen, sie
sucht ihr Heil in der Flucht.
Wohin? Das wird nicht so recht klar. Klar ist aber: Das gesamte
Führungspersonal, welches bisher den wertkonservativen Teil der
Partei repräsentierte, von Bord zu jagen, ist ein riskantes
Unterfangen. Auf Leute wie die blitzgescheite Tanja Gönner – sie sind
rar gesät – kann die Südwest-CDU nicht verzichten. Wer hat eigentlich
die ordentliche Ernte von 39 Prozent der Wählerstimmen eingefahren?
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