Es gab eine Zeit, da sank der Stern von Jörg 
Meuthen. Zwar hatte er die AfD mit 15 Prozent in den Stuttgarter 
Landtag geführt. Doch im Sommer 2016 regierte in der AfD das Chaos. 
Die Fraktion spaltete sich, rang um den Umgang mit Wolfgang Gedeon 
und dessen antisemitischen Schriften. Meuthen agierte unglücklich, 
ließ sich von seiner Rivalin Frauke Petry hineinregieren. Er hatte 
versprochen, nicht nach Berlin zu wechseln und musste beobachten, wie
Alice Weidel als Spitzenfrau im Rampenlicht stand.
   Doch Meuthen hat die Lust an der Macht längst wieder gefunden. Der
selbst ernannten Liberal-Konservative übte den Schulterschluss mit 
Björn Höcke und Alexander Gauland – trotz deren 
nationalkonservativen, teils rassistischen Parolen. Dank dieser Volte
hat er den Machtkampf gegen Frauke Petry um den Parteivorsitz 
gewonnen. Im EU-Parlament findet Meuthen eine neue Bühne. Von der 
haben sich viele prominente AfDler in Richtung Bundestag 
verabschiedet. Meuthen wird das nutzen, um seine Position zu Hause zu
stärken – und auf die Spitzenplätze für die Bundestagswahl 2021 
schielen.
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