Die Deutsche Bank befasst sich nur noch mit
sich selbst. Ihre früheren Manager und heutigen Vorstände sind in
zeitraubende Gerichtsverfahren verstrickt. Beinahe jeden Monat wird
Deutschlands wichtigster Finanzkonzern mit Geldbußen für zweifelhafte
Geschäftspraktiken in der Vergangenheit belegt.
Am Erbe von Rolf Breuer und Josef Ackermann hat die Deutsche Bank
schwer zu tragen. Die ehemaligen Vorstandsvorsitzenden haben dem
Führungsduo Jürgen Fitschen und Anshu Jain, gelinde gesagt, einen
Scherbenhaufen hinterlassen.
Schwerer aber wiegt, dass weder Mitarbeiter noch Kunden wissen,
wofür die Deutsche Bank noch steht. Zahllose Strategiewechsel haben
den Konzern unberechenbar gemacht. Warum sollten Mittelständler nach
etlichen Enttäuschungen darauf vertrauen, dass sich die Deutsche Bank
jetzt tatsächlich für ihre Belange interessiert? Warum sollten
Privatleute dieser Bank abnehmen, ihr lägen auch weniger betuchte
Kunden am Herzen, wenn sie im ländlichen Raum viele Filialen
schließt?
Privatkundenvorstand Rainer Neske hat darauf eine Antwort gegeben.
Sein Rückzug sagt mehr als hundert Lippenbekenntnisse.
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