Seit zwölf Jahren verhandeln die Mullahs in
Teheran mit dem Westen über ihr Urananreicherungsprogramm. Wenn jetzt
die Frist für eine Vereinbarung bis Juli verlängert wird, dann macht
das, so könnte man denken, auch den Kohl nicht fett.
Hoffen wir es, denn alle direkt und indirekt Beteiligten stehen
unter Anspannung: Irans Präsident Hassan Rohani muss die durch das
Embargo verursachte Wirtschaftsmisere in den Griff bekommen. Sonst
würden die Mullahs den liberalen Rohani irgendwann durch einen Falken
ersetzen. Die Amerikaner sind nervös, weil Israel sich weiter die
Option offen hält, Irans Atomprogramm zu bombardieren.
Der Westen misstraut Iran, seit Ayatollah Khomeini 1979 den
säkularen Iran zu einem religiösen Staat machte. Und Iran traut dem
Westen nicht, weil der einst Saddam Hussein im Krieg gegen Teheran
unterstützte. Es gibt also viele gute Gründe noch ein paar Monate zu
reden, vor allem über das Atomprogramm.
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