Die Hebammen stehen mit ihrem Problem nicht
alleine da. Auch für Ärzte oder für Krankenhäuser steigen die Kosten,
sich gegen Schadenersatzforderungen abzusichern. Die Hebammen merken
es aber besonders schmerzhaft, weil die Haftungssummen bei ihnen in
besonders krassem Gegensatz zum geringen Einkommen stehen.
Einer Versicherung, die sich wirtschaftlich nachvollziehbar
verhält, ist aber kaum ein Vorwurf zu machen. Das Geschäft lohnt sich
nicht. Ein Ausgleich über Steuergeld, wie er jetzt vorgeschlagen
wird, kann dieses Problem lösen, schafft aber womöglich neue. Andere
Berufsgruppen – siehe oben – könnten sich auf das Vorbild berufen,
und irgendwann stellt sich die Frage der Finanzierbarkeit.
Bleibt ein Blick auf die Gerichte, die Eltern von Kindern mit
Geburtsschäden immer höhere Entschädigungssummen zusprechen.
Gutachter haben zu entscheiden: Was wird als Fehler eines Arztes oder
eben einer Hebamme gewertet? Wo beginnt das normale Lebensrisiko, für
das es keinen (eindeutigen) Schuldigen gibt? Eine schwierige
Abwägung. Womöglich ist sie aus dem Gleichgewicht geraten.
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