Schwäbische Zeitung: Zum Verkauf deutscher Airbus-Standorte: Weg vom Abstellgleis

Ein Finanzinvestor, und noch dazu KKR! Der
Verkauf der süddeutschen Airbus-Standorte Oberkochen, Ulm und
Immen-staad an die US-Amerikaner dürfte in der Belegschaft nicht mit
Jubelarien aufgenommen werden. Kaufen, filetieren und
weiterverkaufen, und das alles auf dem Rücken der Mitarbeiter – KKR
war über Jahre der Inbegriff eines entfesselten Raubtierkapitalismus;
legendär die spektakuläre Übernahme des US-Mischkonzerns RJR Nabisco
im Jahr 1988.

Doch diese Zeiten sind vorbei. Das Image des gewissenlosen
Finanzhais hat KKR abgelegt. Nach dem Kauf des deutschen
Kassenherstellers Wincor Nixdorf hatte sich die Mitarbeiterzahl unter
KKR nahezu verdoppelt, und bei dem Gabelstablerhersteller Kion gaben
die Amerikaner sogar eine Beschäftigungsgarantie. Beide Unternehmen
behaupten sich heute erfolgreich am Markt.

Auch die Airbus-Rüstungselektronik mit ihren hochqualifizierten
Mitarbeitern und wettbewerbsfähigen Produkten könnte unter KKR
reüssieren, anstatt auf einem strategischen Abstellgleis bei Airbus
einen schleichenden Bedeutungsverlust hinnehmen zu müssen.

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