Schwedisches Parlament beweist Realitätssinn in der Kernenergie-Frage

Zur Entscheidung des schwedischen Parlaments, den
Neubau von Kernkraftwerken zuzulassen, erklärt Dr. Ralf Güldner,
Präsident des Deutschen Atomforums: „Die Entscheidung des
schwedischen Reichstags am Donnerstag ist sehr bemerkenswert. Frei
von Ideologie und über Parteigrenzen hinweg hat die Mehrheit der
Parlamentarier anerkannt, dass die Kernenergie unabdingbar ist für
Versorgungssicherheit und Klimaschutz.“

Zudem belegt diese Entscheidung, dass sich Erneuerbare Energien
und Kernenergie keinesfalls ausschließen, denn in Schweden stammten
2008 mehr als 48 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen und 42
Prozent aus Kernkraftwerken. Beide Erzeugungsformen sind im modernen
Energiemix von Industrieländern mit Kernenergienutzung wie Schweden
auf absehbare Zeit nicht zu ersetzen.

Die Entscheidung des schwedischen Parlaments, das gesetzliche
Neubau-Verbot von 1984 und das Gesetz zur Abwicklung der Kernkraft
von 1997 aufzuheben, ist ein weiteres Beispiel für die breite
internationale Neubewertung der Kernenergie. „Auch wenn wir
hierzulande nicht an Neu- oder Ersatzbauten von Kernkraftwerken
denken. Der schwedische Realitätssinn zur Kernenergie sollte uns in
Deutschland ein Vorbild sein“, betonte Güldner.

Denn als das schwedische Parlament 1980 beschloss, die
Kernenergienutzung bis 2010 zu beenden, war das unter den Vorbehalt
gestellt worden, dass bis dahin neue Energiequellen als Ersatz zur
Verfügung stehen würden, um Wohlstand und Beschäftigung nicht zu
beeinträchtigen. Die Mehrheit der Parlamentarier befand nun am 16.
Juni 2010, dass die Kernenergie gerade auch unter den Aspekten
Klimaschutz und Umweltverträglichkeit noch nicht ersetzt werden kann.

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