Schweizer Industriekonzern ABB prüft Zukäufe im Solar-Geschäft

Der Schweizer Industriekonzern ABB glaubt weiter an das Solar-Geschäft und erwägt weitere Zukäufe. „Wir sind offen, uns Gelegenheiten anzuschauen, wenn diese Sinn ergeben“, sagte Maxine Ghavi dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe). Die US-Amerikanerin verantwortet bei dem Schweizer Siemens-Konkurrenten das Solar-Geschäft. Grundsätzlich sei ABB offen für Ergänzungen auf Geschäftsfeldern der Solar-Industrie, in denen ABB bereits präsent ist. Dazu zählen beispielsweise Leitsysteme oder die Anbindung von Solar-Anlagen an das Stromnetz. „Sicher ist, dass wir nicht in Solarzellen investieren wollen“, stellte die ABB-Managerin klar. Vor kurzem hatte ABB die Übernahme des US-Unternehmens Power One für rund eine Milliarde Dollar angekündigt. Power One produziert sogenannte Wechselrichter; diese wandeln den Gleichstrom der Solarzellen in Wechselstrom, der ins Netz eingespeist werden kann. ABB hält damit – anders als Siemens und Bosch – am Solar-Geschäft fest. Siemens hat angekündigt, seine erst vor vier Jahren erworbene defizitäre Solar-Sparte komplett zu schließen. Insgesamt wird der Ausflug in das Solargeschäft den Münchener Industriekonzern rund eine Milliarde Euro kosten. Auch Bosch war nach Verlusten aus dem Solar-Geschäft wieder ausgestiegen. „Langfristig wird Solar ein stabiler und profitabler Markt sein“, ist ABB-Managerin Ghavi überzeugt. „Es wird erwartet, dass in den nächsten Jahren der Weltmarkt um mehr als zehn Prozent pro Jahr wachsen wird“, sagte sie.