
   Sechs Mitgliedsunternehmen hat die Berufsgenossenschaft Energie 
Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) für ihr Engagement für 
Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit ausgezeichnet. Die 
Preisverleihung fand am 8. Oktober im Kölner Schokoladenmuseum statt.
Die sechs Preisträger gehören jeweils einer der bei der BG ETEM 
versicherten Branchen an. 
   „Mit dem Präventionspreis wollen wir zum Nachahmen anregen und 
Impulse für eigene Ideen und Maßnahmen geben“, erläutert Olaf 
Petermann, Vorsitzender der Geschäftsführung der BG ETEM. 
„Anstrengungen für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“, so 
Petermann, „dienen nicht dem Menschen, sie sind auch unerlässlich für
den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Petermann verwies in 
diesem Zusammenhang auf wissenschaftliche Untersuchungen die den 
betriebswirtschaftlichen Nutzen von Investitionen in den 
Arbeitsschutz belegen. „Für einen Euro, die sie in die Prävention 
investieren“, erklärt Petermann, „bekommen sie Zwei Euro Zwanzig 
zurück.“ 
   Zu den Preisträgern gehört die Siemens AG, die für ihre Zero Harm 
Culture Initiative ausgezeichnet wurde. Ziel dieses Programms ist es,
weltweit die Anzahl schwerer Arbeitsunfälle auf null zu reduzieren. 
Dazu werden verschiedene Maßnahmen umgesetzt, die das Denken und 
Handeln des Managements und der Beschäftigten verändern sollen. So 
lautet eine der Botschaften: „Keine Kompromisse bei der Sicherheit“. 
   Beim Präventionspreis der BG ETEM kamen aber nicht nur große 
Konzerne zum Zuge. Zwei Preise gingen mittelständische Unternehmen, 
die sich mit organisatorischen Maßnahmen beworben hatten. Die 
Lensing-Wolff Pressevertriebs GmbH aus Dortmund hat sich Gedanken 
gemacht, wie sie ihre fast 2.000 Zeitungszustellerinnen und 
-zusteller besser schützen kann. Herausgekommen ist ein 
Sicherheitspaket, das über Verbesserungen bei der Ausrüstung bis zu 
Deeskaltions- und Erste-Hilfe-Kursen reicht. Die Zausinger GmbH & Co.
KG, ein Münchner Unternehmen aus dem Bereich Elektrohandwerke, 
versucht, bereits die Auszubildenden für das Thema Arbeitsschutz zu 
sensibilisieren. Dazu entwickeln und realisieren die Azubis in 
Eigenregie Arbeitsschutzfilme, die dann auch allen Beschäftigten 
gezeigt werden. 
   Gleich drei Unternehmen wurden für technische Entwicklungen 
ausgezeichnet, die sie selbst vorgenommen haben. Dazu gehört die 
EDI.SON Energietechnik GmbH aus Wustermark. Sie erhält einen Preis 
für einen von ihr entwickelten mobilen Anschlagpunkt. Beim Arbeiten 
auf Strommasten erhöht er die Sicherheit der Monteure. Angesichts des
umfangreichen Leitungsbaus im Zuge mit der Energiewende ist das eine 
besonders interessante Entwicklung. 
   Auf den ersten Blick wenig spektakulär ist die Verbesserung einer 
Schutzeinrichtung an einer Maschine, die Kabelenden mit Bauteilen 
verbindet. Die ursprünglich mitgelieferte Schutzeinrichtung 
behinderte bei der Arbeit und wurde deshalb nicht selten heimlich 
ausgebaut. Das ist kein Einzelfall in deutschen Werkshallen. Bei der 
Engeser GmbH im schwäbischen Schramberg wurde so lange getüftelt, bis
die Schutzeinrichtung beides ermöglicht: die Hände der 
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schützen und gleichzeitig nicht bei 
der Arbeit behindern. 
   Ein weiterer Preis ging an die Ernst Feiler GmbH aus Hohenberg an 
der Eger. Das Textilunternehmen hat eine Lösung entwickelt, um 
Beschäftigte von ergonomisch ungünstigen Tätigkeiten zu entlasten. 
Zuvor mussten so genannte Flottfäden, die entstehen wenn 
Frotteegewebe mit Chenille-Bordüren versehen werden, mit einer Schere
entfernt werden. Dadurch wurden die Hände der Beschäftigten stark 
belastet. Da es auf dem Markt keine entsprechenden Maschinen gab, die
diese Tätigkeit übernehmen können, machten sich Mitarbeiter der an 
die Konstruktion einer eigenen Maschine. Nach einer zweijährigen 
Entwicklungsphase war die Maschine fertig. Heute schneidet sie alle 
Flottfäden, mit Hilfe eines Schwertes, aus. Die belastende manuelle 
Tätigkeit entfällt. 
   Die Ernst Feiler GmbH wurde von den rund 100 Gästen der 
Preisverleihung auch mit einem Publikumspreis, dem 
IQ-Präventionspreis der BG ETEM, ausgezeichnet. „IQ steht zum einen 
für Begriffe wie „Idee“ und „Innovation“ und zum anderen für 
„Qualität“, aber auch „Querdenken“, erläuterte Dr. Jens Jühling, 
Präventionsmanager der BG ETEM vor der Abstimmung zwischen den sechs 
Branchenpräventionspreisen.
Hintergrund Präventionspreis
   Der Präventionspreis der BG ETEM wird seit 2008 alle zwei Jahre 
vergeben. Bei der vierten runde im Jahr 2014 beteiligten sich 92 
Unternehmen aus den sechs Branchen der BG ETEM. Die einzelnen 
Präventionspreise für jede Branche sind mit jeweils 5.000 Euro 
dotiert. Für den IQ-Präventionspreis der BG ETEM gab es zusätzlich 
3.000 Euro Preisgeld.
Hintergrund BG ETEM
   Die BG ETEM ist die gesetzliche Unfallversicherung für rund 3,8 
Millionen Beschäftigte in gut 200.000 Mitgliedsbetrieben. Sie kümmert
sich um Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in den 
Mitgliedsbetrieben sowie um Rehabilitation und Entschädigung von 
Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten. Für ihre Mitgliedsunternehmen 
übernimmt die BG ETEM die Haftung für die gesundheitlichen Folgen von
Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten gegenüber den Beschäftigten und
stellt diese auch untereinander von der Haftung frei.
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