
Heute wimmelt es in Stellenanzeigen nur so von Arbeitgebersiegeln
wie „Top Arbeitgeber“ oder auch „Top Ausbildungsbetrieb“. Längst hat
die Mehrheit der Verbraucher den Überblick verloren angesichts der
Vielzahl an Arbeitgebersiegeln. Mit diesem Beitrag bringen wir Licht
in den Dschungel der Arbeitgebersiegel und stellen die Verfahren und
das Vorgehen zur Zertifizierung von Top Arbeitgebern und Top
Ausbildungsbetrieben vor.
Was ist ein Arbeitgebersiegel?
Ein Gütesiegel im klassischen Sinne trifft Aussagen über die
Qualität oder Güte eines Produktes bzw. einer Dienstleistung. Dabei
soll ein Gütesiegel auf besonders positive Eigenschaften aufmerksam
machen. Für ein Arbeitgebersiegel bedeutet dies, dass man den
Arbeitgeber von seiner besten Seite zeigen möchte und dies durch ein
Siegel als Top Arbeitgeber oder zum Beispiel Top Ausbildungsbetrieb
bestätigt wird.
Wer vergibt ein Arbeitgebersiegel?
Rechtlich gesehen, kann jeder ein Gütesiegel an einen Arbeitgeber
vergeben, da eine gesetzliche Grundlage fehlt. So gibt es weit über
200 Arbeitgebersiegel von Privatunternehmen, Unternehmensverbänden
oder Vereinen.
Welche Arten von Arbeitgebersiegeln gibt es?
Es gibt verschieden Arten von Arbeitgebersiegeln. Wir haben diese
in vier Kategorien eingeteilt.
Mit Mitarbeiterbefragung
Dabei finden diese Befragungen unter den Mitarbeitern des
Unternehmens statt. Zum Beispiel steht bei einer Zertifizierung als
„Top Arbeitgeber (DIQP)“
(https://www.diqp.eu/arbeitgebersiegel-top-arbeitgeber/)der
Mitarbeiter im Mittelpunkt. Im Rahmen einer repräsentativen
Mitarbeiterbefragung werden verschiedene Bereiche bei den
Mitarbeitern abgefragt. Zudem werden die Leistungen des Arbeitgebers
in einer standardisierten Abfrage ermittelt.
Beim DIQP, das diese Auszeichnung als „Top Arbeitgeber (DIQP)“ und
auch als „Top Ausbildungsbetrieb (DIQP)“
(https://www.diqp.eu/top-ausbildungsbetrieb/)vergibt, entstehen dem
Unternehmen nur Kosten wenn es bestanden hat. Auch wenn ein
Unternehmen nicht besteht, bekommt es eine Auswertung, um sich zu
verbessern.
Ohne Mitarbeiterbefragung
Andere Siegel setzen lediglich auf eine Bestandsaufnahme im
Unternehmen. Bei den Fragen geht es zum Beispiel um HR-Prozesse und
Strukturen. Die Mitarbeiter werden also nicht befragt, um ein Siegel
zu bekommen, und man setzt auf eine Selbsteinschätzung des
Unternehmens.
Siegel mittels anonymer Internetbewertung
Andere Siegel basieren auf dem Prinzip anonymer
Internetbewertungen. Hier kann im Prinzip jeder jeden bewerten. Es
ist somit nicht sichergestellt, dass nur echte Arbeitnehmer ihren
Arbeitgeber oder ehemaligen Arbeitgeber bewerten. Auch könnte es
sein, dass ein Arbeitgeber sich selber bewertet und so das Ergebnis
manipuliert.
Siegel auf Basis nicht repräsentativer Befragungen
Auf der gleichen Datenbasis gibt es auch Verlagssiegel. Hier
werden die Daten von Bewertungsplattformen für Arbeitgeber genutzt,
um ein weiteres Siegel zu kreieren. Diese Art der Datenerhebung ist
oftmals nicht repräsentativ, was auch schon auf den Urkunden für ein
solches Siegel stand.
Worauf sollte man als Bewerber achten?
„Für uns ist die Grundlage einer Zertifizierung stets die
Befragung der Mitarbeiter. Wenn es daran fehlt, würde ich stutzig
werden und mich nicht von bekannten Marken blenden lassen. Aber auch
eine Empfehlung durch Label-online.de ist eine gute Orientierung“,
erklärt DIQP-Vorständin Monegel.
Um Klarheit in den Siegel-Dschungel zu bringen, fördert zum
Beispiel das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz
(BMJV) das Internetportal Label-online.de. Dort werden Gütesiegel
nach verschiedenen Kriterien überprüft und anhand einer einheitlichen
Matrix bewertet.
Untersucht wird, welchen Anspruch Labels formulieren, wie
unabhängig ihre Vergabe ist, welche Kontrollen vorgesehen sind und
wie transparent sich der Vergabeprozess für Verbraucher gestaltet.
Auch wird untersucht, ob ein Label einem Unternehmen entzogen werden
kann. „Top Arbeitgeber (DIQP)“, „Top Ausbildungsbetrieb (DIQP)“ und
„Familienfreundlicher Arbeitgeber (DIQP)“ wurden von
https://www.label-online.de jeweils als besonders empfehlenswert
eingestuft.
Pressekontakt:
Monika Monegel
Telefon: 030 34649220
presse@diqp.eu
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