Staatssekretärin Bredehorst: “Homosexuelle noch immer Opfer von Anfeindungen“ Regierung unterstützt “SchLAu“-Projekt zum Abbau von Vorurteilen und heb

Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit:

Homosexuelle sind in ihrem Alltag immer noch Anfeindungen ausgesetzt – obwohl unsere Gesellschaft in den vergangenen Jahren offener geworden ist. Viele Jugendliche zeigen negative Einstellungen und Verhaltensweisen gegenüber Schwulen und Lesben. „,Schwul“ ist leider mittlerweile ein gängiges Schimpfwort auf deutschen Schulhöfen“, beklagt Staatssekretärin Marlis Bredehorst. Eine Entwicklung, die häufig nicht einmal mehr kritisch hinterfragt werde. Die Unterstützung von Antidiskriminierungs- und Aufklärungsarbeit bleibe ein wichtiges Anliegen der rot-grünen Landesregierung, unterstrich die Staatssekretärin am Freitag (03.09.) in Düsseldorf. Hervorragende Arbeit leiste die Initiative „SchLAu NRW“ (Schwul-Lesbische Aufklärung in Nordrhein-Westfalen), die am Samstag (04.09.) in der Königin Luise Schule in Köln ihr 10-jähriges Bestehen feiert. Bredehorst: „Hier setzen sich junge Frauen und Männer in vorbildlicher Weise für den Abbau von Diskriminierung und gegen die Ausgrenzung von Minderheiten ein.“

Das „SchLAu“-Projekt wird von rund 80 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern getragen, die in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen über ihr eigenen Erfahrungen als Schwule und Lesben berichten.

Um Lehrerinnen und Lehrer auf einen offenen Umgang mit dem Thema Homosexualität vorzubereiten, hat die rot-grüne Landesregierung außerdem den „Zensurvermerk“ der schwarz-gelben Landesregierung von 2005 für den Antidiskriminierungs-Leitfaden „TRIANGLE – Mit Vielfalt umgehen“ wieder aufgehoben. Das von der EU- geförderte Handbuch von 2004 mit einfühlsamen Texten und Materialien über die Lebenssituation von Schwulen und Lesben kann ab sofort wieder auch mit Billigung des Schulministeriums in Schulen genutzt werden.

Hintergrund zu „SchLAu NRW“:
Die Initiative wurde im Jahr 2000 von der damaligen rot-grünen Landesregierung ins Leben gerufen. Junge Männer und Frauen – selbst schwul und lesbisch – geben bei Bedarf Schülern und Schülerinnen und auch der Lehrerschaft die Möglichkeit zu authentischen Begegnungen. Im geschützten Klassenverbund mit Hilfe der so genannten „SchLAuen Kiste“ (Materialienkoffer) kann über Vorurteile und Klischees offen gesprochen werden. Anstatt Vorurteile weiter zu schüren, wird dadurch in der Regel ein Klima von Respekt und Toleranz geschaffen. Die Arbeit von SchLAu wurde mehrfach preisgekrönt (2003: offizielles Agenda 21 NRW Best-Practice; 2007: Ausgezeichnet vom Bündnis für Demokratie und Toleranz; 2009: Kompassnadel des Schwulen Netzwerks).

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