Steinbach: Geschichtsfälschung in türkischen Schulbüchern ist skandalös

Die Föderation der Aramäer in Deutschland (FASD)
e.V. hat sich in einem Offenen Brief an die Bundesregierung und den
Deutschen Bundestag gewandt. Hintergrund ist die Veröffentlichung
eines türkischen Geschichtsbuches, in dem die Aramäer unter anderem
als Landesverräter bezeichnet werden. Dazu erklärt die Sprecherin für
Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Erika Steinbach:

„Die Bezeichnung des aramäischen Volkes als Landesverräter ist ein
Skandal und schlichtweg falsch. Aus wirtschaftlichen Gründen hatten
sie die Türkei verlassen. Sie waren zum Werkzeug der politischen und
religiösen Interessen geworden.

Die Wahrheit ist, dass die aramäische Bevölkerung in ihrer Heimat
Tur Abdin seit Jahrhunderten verfolgt wird. Der Niedergang des
aramäischen Volkes, der Kultur und der Sprache vollzieht sich bis
heute still und leise.

So wird die Linie des veralteten türkischen Schulbuches weiter
geführt, in denen Nicht-Muslime in der Türkei als „Spione“,
„Verräter“ sowie als „Barbaren“ bezeichnet und Schulen, Kirchen sowie
jüdische Synagogen als „schädliche Gemeinden“ diffamiert worden
waren.

Das vom türkischen Staat veröffentlichte Schulbuch heizt die
negative Stimmung gegen die verbliebenen Aramäer weiter an. Die
türkische Regierung ist in der Pflicht, die falsche Darstellung in
den Schulbüchern zu korrigieren, die Existenzgrundlage des Klosters
Mor Gabriel nicht weiter zu beschneiden sowie die Aramäer endlich als
nicht-muslimische Minderheit anzuerkennen.

Völkermord, Flucht und Vertreibung sowie Landenteignungen haben
dazu geführt, dass das aramäische Volk zu einer Diaspora-Gemeinschaft
geworden ist. Heute leben mehr Aramäer im Ausland, als in ihrer alten
Heimat Tur Abdin. Von einst 200.000 Menschen in den 60er Jahren leben
heute nur noch 2000 im Südosten der Türkei.“

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