Bei einer Demonstration von christlichen Kopten in
Kairo sind gestern mindestens 24 Menschen ums Leben gekommen und mehr
als 200 Menschen verletzt worden. Dazu erklärt die Vorsitzende der
Arbeitsgruppe Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach:
„Die gestrigen gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen
christlichen Kopten und Sicherheitskräften in Kairo verdeutlichen auf
zutiefst beunruhigende Weise die angespannte Lage der christlichen
Minderheit in Ägypten.
Es ist ein neuer blutiger Höhepunkt in einer Reihe von
gewalttätigen Auseinandersetzungen, bei der insbesondere Kopten, aber
auch Muslime Opfer und Tote zu beklagen haben.
Ägypten befindet sich zurzeit in einem Transformationsprozess. Die
gestrige Eskalation verdeutlicht, dass die politische Situation nach
wie vor sehr angespannt ist und es Bestrebungen von Gruppen gibt, die
einen Prozess der Demokratisierung torpedieren wollen.
Am 28. November 2011 finden in Ägypten die Parlamentswahlen statt.
Alle Kräfte sind gleichermaßen aufgefordert Sorge zu tragen, dass am
Ende Religionsfreiheit auch in Ägypten selbstverständlich ist. Daher
ist zu begrüßen, dass der amtierende Regierungschef Scharaf die
gewalttätigen Auseinandersetzungen verurteilt.“
Hintergrund:
Mehrere tausend Christen hatten zunächst friedlich gegen einen
Brandanschlag auf eine Kirche in der Region Assuan demonstriert. In
Ägypten sind Kopten immer wieder Opfer von Gewalt. Allein bei einem
Anschlag zum Neujahr in Alexandria starben 21 Kopten, Dutzende wurden
verletzt. Mehr als die Hälfte der Christen in der Region Naher Osten
und Nordafrika leben heute in Ägypten, das einst der erste
christliche Staat war.
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