Sondersitzung mit führenden Kirchenvertretern
Führende Vertreter der syrischen Kirchen haben auf einer
Sondersitzung der AG Menschenrechte und humanitäre Hilfe und des
Stephanuskreises über die Situation der Christen in Syrien und dem
Irak berichtet. Dazu erklären die Vorsitzende der Arbeitsgruppe
Menschenrechte und humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Erika Steinbach, und der Vorsitzende des Stephanuskreises, Heribert
Hirte:
„Unsere Gesprächspartner um die syrisch-orthodoxen Erzbischöfe Mor
Nicodemus Daoud Sharaf aus Mossul und Mor Dionysios Jean Kawak aus
Damaskus haben uns von den Vertreibungen der Minderheiten durch das
Terrornetzwerk –Islamischer Staat– im Nordirak und von der Gewalt
gegen die Christen in Syrien berichtet. Ihnen zufolge wird der
bevorstehende Winter die humanitäre Situation noch einmal
verschärfen, da vor allem im Irak noch immer Tausende Flüchtlinge in
Zelten und damit nicht winterfest untergebracht seien.
Wir unterstützen die Kirchen in Syrien und im Irak mit Nachdruck
weiterhin bei ihrem Einsatz für Flüchtlinge aller Religionen und
Konfessionen. Wir werden uns bei der Bundesregierung für zusätzliche
zeitnahe humanitäre Hilfsmaßnahmen einsetzen. Dabei wollen wir auch
die kirchlichen Hilfsorganisationen und Hilfswerke in Deutschland
verstärkt einbinden. Es gilt, mit vereinten Kräften die Folgen der
Kriege zu lindern und solidarisch an der Seite der Flüchtlinge zu
stehen.
Den Schwerpunkt unserer Hilfe werden wir dabei auch im kommenden
Jahr auf die betroffene Krisenregion selbst legen, um dem Wunsch
vieler Flüchtlinge nach einer möglichst heimatnahen Unterbringung und
einer Rückkehrperspektive zu entsprechen. Gerade mit Blick auf die
verfolgten religiösen Minderheiten in Syrien und im Irak müssen wir
bei der Suche nach einer Konfliktlösung immer eine
Zukunftsperspektive und das Heimatrecht der Flüchtlinge einfordern –
auch wenn die konkrete Umsetzung für die Menschen nach dem Trauma der
gewaltsamen Vertreibung nicht leicht werden wird.“
Hintergrund:
Die Universität Konstanz hatte vom 21. bis zum 23. November eine
Konferenz über die Lage der aramäischsprachigen Gemeinschaft in
Syrien und im Irak veranstaltet. Für diese außergewöhnliche
interkonfessionelle Veranstaltung konnten die höchsten Vertreter der
syrischen Kirchen aus Mossul, Bagdad und Damaskus gewonnen werden. Zu
den Gästen gehörten u.a. der Patriarch der syrisch-orthodoxen Kirche,
S.H. Moran Mor Ignatius Afrem II., der Patriarch der
chaldäisch-katholischen Kirche, S.B. Mar Louis Raphaël I. Sako, sowie
der Bischof der Heiligen Apostolischen und Katholischen Assyrischen
Kirche des Ostens in Europa, S.E. Mar Odisho Oraham. Im Anschluss an
die Tagung reiste eine hochrangige Delegation zu politischen
Gesprächen in verschiedenen Bundesministerien und dem Deutschen
Bundestag nach Berlin.
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