Steinbach: Sklaverei ist die Schattenseite der Globalisierung und muss entschieden bekämpft werden

Am 2. Dezember 2011 ist der Internationale Tag der
Abschaffung der Sklaverei. Dazu erklärt die Sprecherin für
Menschenrechte und humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Erika Steinbach:

„Sklaven gibt es in jedem Land der Erde, auch heute noch. Drohung,
Entführung, Misshandlung und Folter sind das, was den Menschen in die
für ihn hoffnungslose Lage zwingt.

Sklaven werden zur Arbeit gezwungen, durch Gewalt oder Betrug
festgehalten, erhalten keine Bezahlung oder nur einen Lohn unterhalb
des Existenzminimums. Verbrecher halten sie wie Vieh, verkaufen sie
und bereichern sich auf das Widerwärtigste an ihrer Arbeit.

Der bloße Umstand, dass die Vereinten Nationen Sklaverei für
illegal erklärt haben, hat das Verbrechen nicht ausgemerzt. Nach den
modernen Definitionen gibt es heute mehr Sklaven als je zuvor. Die
vorsichtigen Schätzungen gehen von rund zwölf Millionen Sklaven
weltweit aus. Sklavenhalter und Sklavenhändler erzielen dabei einen
Jahresgewinn von fast 33 Milliarden Euro. Sklaverei und Sklavenhandel
sind die Schattenseite der Globalisierung. Sie müssen mit aller
Entschlossenheit bekämpft werden Mit dem Ende der Sowjetunion und dem
Aufbau der Justizapparate und der entsprechenden Gesetzgebung in
Europa haben wir wichtige Fortschritte gemacht. Trotzdem muss die
internationale Zusammenarbeit verbessert werden. Sklavenhalter und
Sklavenhändler müssen strafrechtlich verfolgt und durch die
Zerstörung ihrer Geschäftsimperien auch finanziell getroffen werden.

Eine Anhörung im Menschenrechtsausschuss des Deutschen Bundestages
hat erneut gezeigt: Sklaverei ist ein international wie national
verübtes Verbrechen. Nirgendwo gibt es eine Sicherheit davor, weder
in Deutschland noch anderswo. Die Zusammenarbeit aller befassten
Stellen im In- und Ausland muss beständig verbessert werden. Hoher
bürokratischer Aufwand der Strafverfolgungsbehörden und schwer
durchzuführende Prozesse dürfen nicht zum Schutzschild für die
menschenverachtenden Verbrecher werden. Die Bekämpfung dieses
Verbrechens erfordert drei Ansätze: Prävention, Strafverfolgung der
Täter und Schutz der Opfer.

Es ist unsere Aufgabe hinzusehen und einzugreifen.“

Hintergrund:

ILO (International Labor Organisation) und Terre des Hommes gehen
von rund zwölf Millionen Menschen aus, die Opfer von Sklaverei sind.
Konservative Schätzungen gehen von einem Jahresgewinn von fast 33
Milliarden Euro aus. Zwei Drittel aller Gewinne werden in Kombination
mit Menschenhandel erzielt. Schwerpunkt ist die sexuelle Ausbeutung.
Die Hälfte dieser Gewinne wird in Industriestaaten erzielt.
Leibeigenschaft, Schuldknechtschaft (auch vererbte
Schuldknechtschaft), Zwangsarbeit, sexuelle Ausbeutung von
Zwangsprostituierten sind Unterarten eines weltweit betriebenen und
immens lukrativen Verbrechens.

Die UN-Menschenrechtscharta von 1948 schützt die Menschenwürde und
verbietet Sklaverei und Sklavenhandel weltweit. Artikel 4 der Charta
legt fest: Niemand darf in Sklaverei oder Leibeigenschaft gehalten
werden; Sklaverei und Sklavenhandel sind in allen Formen verboten.

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