Schändung religiöser Stätten Teil der
IS-Vernichtungsstrategie gegen Minderheiten
Die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) hat die Gedächtniskirche
für die Opfer des Genozids an den Armeniern in der syrischen Stadt
Deir al Zor gesprengt. Dazu erklärt die Vorsitzende der Arbeitsgruppe
Menschenrechte und humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Erika Steinbach:
„Die Dschihadisten des IS haben im Rahmen ihrer
Vernichtungsstrategie gegen die religiösen Minderheiten in Syrien und
im Irak weitere heilige Stätten zerstört. Mit der Sprengung der
Gedächtniskirche in der syrischen Stadt Deir al Zor haben diese
Vandalen nun einen zentralen Gedenkort für die Opfer des Genozids an
den Armeniern dem Erdboden gleichgemacht.
Dies trifft die Armenier bis ins Mark. In Deir al Zor versammelten
sich jedes Jahr am 24. April Armenier aus aller Welt, um an den
Völkermord von 1915 und 1916 zu erinnern. Damals starben in der Ebene
entlang des Euphrats Hundertausende Armenier, die die –Deportation–
aus der Türkei überlebt hatten. Die Kirche war Gedenkort, Museum und
letzte Ruhestätte für die Gebeine unzähliger Opfer, die dort ermordet
wurden. Wenn sich der Beginn des Genozids im kommenden Jahr zum
hundertsten Mal jährt, wird es in Deir al Zor keine Gedenkfeier mehr
geben.
Die IS-Terroristen zeigen nicht allein vor den Kirchen der
Christen keinen Respekt. Zuletzt sprengten sie in Mossul das von
muslimischen Sufis verehrte Grabmal des Propheten Jonas, dann die
religiösen Stätten der Jesiden. Diese Zerstörungen zentraler
religiöser Stätten sind barbarische Akte gegen das kulturelle Erbe
der Minderheiten, die wir scharf verurteilen.“
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