Stephanie Nannen, die Enkelin des 
verstorbenen Publizisten Henri Nannen, geht hart mit dem Kurs von 
Medienunternehmen ins Gericht. Es sei ein Riesenfehler, die Grenzen 
zwischen Redaktion und Verlag, für die ihr Großvater immer mit aller 
Kraft gekämpft habe, einzureißen, sagte die 42-Jährige dem Sonderheft
„journalistin“ des aktuellen „medium magazin“. „In dem Moment, wo es 
nur noch um Content und die Frage geht, wie häufig kann ich 
vervielfältigen, wie wenig muss ich dafür bezahlen und wie hoch 
können wir die Rendite noch treiben, kann die Qualität nur auf der 
Strecke bleiben.“
   Dem Magazin „Stern“, das Henri Nannen 1948 gründete, gibt seine 
Enkelin gute Noten: „Ich finde, er hat sich deutlich verbessert, weil
er klarer geworden und wieder näher an den Menschen dran ist.“ Seit 
Mai ist Dominik Wichmann Chefredakteur der Zeitschrift aus dem Hause 
Gruner + Jahr.
   Bedauerlich findet Stephanie Nannen, dass es die eigenwilligen, 
kantigen „Stern“-Journalisten aus der Zeit ihres Großvaters, wenn sie
heute jung wären, keinen Job mehr kriegen würden. „Das war eine 
Redaktion von hochbegabten Irren, von Individualisten und 
leidenschaftsgeprägten Menschen  und so etwas ist heute einfach nicht
gefragt“, erzählte die Journalistin nach vielen Treffen mit 
Weggefährten Henri Nannens. Aus den Gesprächen entstand das Buch 
„Henri Nannen. Ein Stern und sein Kosmos“, erschienen im C. 
Bertelsmann Verlag.
Pressekontakt:
Annette Milz, Chefredakteurin „medium magazin für Journalisten“, 
annette.milz@mediummagazin.de, 0151-23447914
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