Am kommenden Montag wird der hessische
Ministerpräsident Roland Koch offiziell verabschiedet. Nach
elfeinhalb Jahren zieht sich der CDU-Politiker von seinem Amt zurück.
„Wäre ich noch zehn Jahre länger in der politischen Führung
geblieben, würde ich vieles nicht mehr lernen“, nennt Koch im
Interview mit dem Online-Magazin stern.de einen Beweggrund für seinen
freiwilligen Abgang. Zu diesen Dingen gehörten vor allem
„Informationsbeschaffung und Transport. Das wird einem weitgehend aus
der Hand genommen. Es gibt zum Beispiel Leute, die legen beim
Boarding am Flughafen einen Code vor, der ihnen aufs Handy gespielt
wurde. Solche Sachen habe ich natürlich nie machen müssen. Jetzt muss
und werde ich sie lernen“. Später wäre es vielleicht zu spät gewesen.
„Auch das hat eine Rolle bei meinen Überlegungen gespielt.“
Im Rückblick gesteht Koch auf stern.de, dass er mit der
CDU-Spendenaffäre im Jahr 2000 anders hätte umgehen müssen. Im Januar
des Jahres sei intern klar gewesen: „Da rollte was auf uns zu.“ Er
hätte kurz darauf nicht öffentlich behaupten dürfen, er wisse nichts.
„Denn da dämmerte mir was.“ Kochs Fazit: „Es war schlicht ein Fehler,
der mich politisch beinahe umgebracht hätte.“
Statt der Politik will sich Fast-Food-Fan Koch künftig verstärkt
seinem „Spleen“ Kochen widmen, sagte er stern.de. Zwar sei die
Politik kein „Frondienst“ für ihn gewesen, so Koch. „Es ist ja nicht
so, als hätte ich nie ausschlafen können.“ Aber seine Freunde würden
es sicher gut finden, „wenn wir Termine nicht ein halbes Jahr zuvor
vereinbaren müssen.“
Pressekontakt:
Dirk Benninghoff
Nachrichtenredaktion stern/stern.de
Telefon 040-3703-4283
Das gesamte Interview lesen Sie unter www.stern.de/koch
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