stern spürt deutschen Islamisten in Somalia auf – Konvertit schloss sich Terrorgruppe an

Lange war der Verbleib des deutschen Konvertiten
Andreas M. unklar. Vor sechs Monaten war der Islamist aus Bonn, der
unter dem Aliasnamen „Ahmed“ agiert, untergetaucht. In seiner am
Donnerstag erscheinenden Ausgabe berichtet der stern, dass sich
Andreas M. als internationaler Dschihadist der somalischen
Terrorgruppe al Shabaab angeschlossen hat.

Auf Anfrage des stern bestätigte Scheich Ali Mohamud Rage,
Sprecher der radikal-islamistischen Gruppe: „Ahmed ist Gottes
Mudschaheddin, und er ist hier, um unsere Religion zu schützen.“ Der
Deutsche sei wegen einer Ausbildung von al Shabaab nach Somalia
gekommen, sagte Scheich Rage zum stern.

Erstmals bestätigt die Gruppe damit Mitgliedschaft und
Lageraufenthalt von Andreas M. Ohne Erkenntnisse darüber gab es in
Deutschland gegen 40-jährigen Andreas M. bislang kein formelles
Ermittlungsverfahren. Deutschen Sicherheitsbehörden zufolge reiste
Andreas M. im vergangenen Herbst mit seiner Familie nach Kenia und
dann weiter nach Somalia – unklar blieb, was der deutsche Islamist
dort machte.

Polizeibehörden in Kenia fahnden seit dem 12. Mai nach Andreas M.
Er soll in Planungen für Terroranschläge verwickelt sein. Die
somalische al Shabaah zeichnet sich verantwortlich für eine Reihe
blutiger Attentate im benachbarten Kenia. Unter anderem verübte die
Terrorgruppe am 29. April 2012 einen Anschlag auf eine internationale
Kirche im kenianischen Nairobi. Ziel der mit al Kaida verbundenen
Terrorgruppe al Shabaab, in deren somalischen Camps rund 100
westliche Rekruten angeheuert haben, ist die Errichtung eines
islamistischen Staates und die Beteiligung am weltweiten Dschihad.

Auf den gegenwärtigen Aufenthaltsort von Andreas M. wollte der
Sprecher der al Shabaab gegenüber dem stern nicht eingehen. Andreas
M. stehe samt Frau und Kind „unter Schutz“.

Pressekontakt:
Gruner+Jahr, stern
Oliver Schröm
Tel.: 040 3703 4450
schroem.oliver@stern.de

Weitere Informationen unter:
http://