Mehr als Scheindebatten, ob der Islam nun zu
Deutschland gehört und wer das wann und in welcher Absicht gesagt
hat, brauchen wir ernsthafte Gespräche über das Zusammenleben von
Menschen unterschiedlicher Herkunft. Dabei sollte niemanden das Recht
abgesprochen werden, dass er aufgrund von Migration wie von Özil
beschrieben eben „zwei Herzen“ hat, in seinem Fall ein deutsches und
ein türkisches. Auch darf man Migranten nicht permanent mit dem
Anspruch überfordern, perfektere Staatsbürger zu sein als viele
Deutsche ohne Migrationshintergrund.
Gleichwohl ist darüber zu reden, welche Werte der deutschen
Gesellschaft zugrundeliegen und dies auch weiterhin tun sollen. Wenn
bei den türkischen Präsidenten- und Parlamentswahlen zwei Drittel der
deutschtürkischen Wähler für Erdogan und seine AKP stimmen, dann löst
das zumindest Befremden aus. Da muss dann schon die Frage erlaubt
sein, wie die Mitbürger zu jenen Freiheitsrechten stehen, die sie in
Deutschland genießen und die Erdogan in der Türkei gerade Stück für
Stück abbaut. Und solche kritischen Nachfragen treffen dann eben auch
Fußballhelden, die bedacht oder unbedacht Wahlkampfhilfe für
ausländische Autokraten leisten.
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