Straubinger Tagblatt: Europa-Rede in Maastricht: Gauck legt Finger in die Wunde

Der Bundespräsident hat seine Finger in eine
europäische Wunde gelegt: Zwischen den EU-Politikern und der
Bevölkerung hat sich nicht nur eine erschreckende Entfremdung
aufgetan. Das Verständnis für das eigentliche Friedensanliegen der
Union ist darüber hinaus längst verloren gegangen. Der wachsende
Nationalismus und Protektionismus gelten als wichtigstes Indiz dafür.
Joachim Gaucks Rezept, diese Gemeinschaft wieder besser zu erklären,
sie als ebenso unverzichtbar wie notwendig hervorzuheben, erscheint
richtig. Aber das ist nicht das Grundproblem. Wenn sich eine immer
breitere Öffentlichkeit von der Politik generell abwendet, weil sie
die Glaubwürdigkeit der handelnden Personen nicht mehr akzeptiert,
erreichen weder gute Erklärungen noch plausible Begründungen die
Köpfe der Menschen.

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