Strengere Inkasso-Aufsicht: Verband begrüßt Forderung von Schleswig-Holsteins Justizministerin Sütterlin-Waack nach bundesweiter Zentralisierung – Branche stellt im April neuen Verhaltens-Kodex vor

Der Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen
e.V. (BDIU) begrüßt die Forderung von Schleswig-Holsteins
Justizministerin Sabine Sütterlin-Waack nach einer Zentralisierung
der Inkasso-Aufsicht. Die CDU-Politikerin hatte sich am Freitag dafür
ausgesprochen, aus Anlass der Übernahme des Vorsitzes in der
Justizministerkonferenz der Bundesländer.

„Eine zentrale Aufsicht über Inkassodienstleistungen zu
installieren, ist absolut überfällig. Wir fordern diesen Schritt
gemeinsam mit den Verbraucherzentralen schon seit vielen Jahren“,
kommentiert Kirsten Pedd, Präsidentin des BDIU, am Montag in Berlin.
„Der gegenwärtige Zustand ist weder für die Verbraucher noch für die
betreffenden Unternehmen akzeptabel. Die Inkasso-Aufsicht gleicht
einem Flickenteppich. Sie ist zersplittert auf verschiedene
Zivilgerichte, jedes Bundesland hat dafür eine andere Struktur. Das
macht es den Behörden unnötig schwer, koordiniert gegen schwarze
Schafe vorzugehen. Dass die neue Vorsitzende der
Justizministerkonferenz unsere Forderung nun aufgreift, freut uns
sehr. Wir erneuern unser Angebot einer fachlichen Zuarbeit, wenn es
darum geht, diese Aufsicht geordnet und schlagkräftig aufzustellen.
Gut geeignet dafür wäre ein neu zu schaffendes Bundesamt für
Rechtsdienstleistungen. Alternativ ist auch eine Aufsicht durch das
Bundesamt für Justiz denkbar.“

Die Ministerin hatte ihre Forderung unter anderem mit dem besseren
Schutz der Verbraucher vor falschen Geldforderungen begründet. Wie
dringend das ist, zeigt ein aktueller Fall. Verbraucher in ganz
Deutschland erhalten derzeit Inkassoschreiben einer „Spare AG“, die
angebliche Forderungen aus Gewinnspielen anmahnt. Auf den Briefen
behauptet das Unternehmen, im Branchenverband gelistet zu sein. Es
ist allerdings weder Mitglied im BDIU noch als Rechtsdienstleister
registriert. Mehrere Verbraucherzentralen warnen aktuell vor diesen
Schreiben. „Wir haben Strafanzeige gestellt“, sagt Pedd. Verbraucher
sollten diese Forderungen nicht bezahlen.

Pedd betont den Nutzen seriöser Inkassodienstleistungen. Pro Jahr
führt die Branche mehr als 5 Milliarden Euro dem Wirtschaftskreislauf
wieder zurück. „Wir wollen das Vertrauen stärken, das Verbraucher und
Unternehmen in das Forderungsmanagement setzen. Unser Mittel dazu ist
ein strenger Verhaltenskodex, der derzeit im Wege der Selbst- und
Co-Regulierung entsteht. Im April werden wir auf unserem Kongress in
Berlin diesen neuen Code of Conduct für Inkasso vorstellen.“

Pressekontakt:
BDIU e.V., www.inkasso.de
Pressesprecher: Marco Weber, marco.weber@inkasso.de

Original-Content von: Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen BDIU, übermittelt durch news aktuell