72 Prozent der Bankkunden in Deutschland gehen
davon aus, dass Kreditinstitute mit ihren persönlichen Daten sorgsam
umgehen. Keine andere Branche genießt höheres Vertrauen. Wenn Kunden
einen klaren Mehrwert erkennen, sind sie durchaus bereit, ihrer Bank
die Daten zur Verfügung zu stellen. Eine gute Grundlage, auf der
Banken um die Erlaubnis bitten können, Kontodaten systematisch
auszuwerten. Banken müssen keine Scheu haben, diesen Schritt zu
gehen. Rund die Hälfte der Bankkunden meint irrtümlich ohnehin, dass
eine solche Auswertung bereits stattfindet und stört sich nicht
daran. Dies sind Ergebnisse der „Bankkunden-Studie 2018 – Digitale
Dienste“ der Unternehmensberatung Berg Lund & Company, für die 2.000
deutsche Bankkunden befragt wurden.
Banken gelten als erfahren und verlässlich im Umgang mit
vertraulichen Informationen. Knapp drei von vier Deutschen geben an,
dass sie ihrem Kreditinstitut in Bezug auf Datenschutz vertrauen. Bei
Onlinehändlern sind es nur gut 40 Prozent der Befragten, bei sozialen
Netzwerken wie Facebook gerade einmal 22 Prozent. „Grundsätzlich
fühlen sich die Kunden bei den Banken gut und sorgsam betreut“, sagt
Dr. Thomas Nitschke, Senior Partner bei Berg Lund & Company. „Wenn
Banken die Erlaubnis zur Datenauswertung erbitten und damit spürbare
Vorteile versprechen, sind die Kunden in der Regel bereit, ihrem
Geldinstitut relevante Daten bereitzustellen.“
Mehrwertdienste machen den Unterschied
Vorteilhaft aus Kundensicht sind die Vereinfachung von
Bankgeschäften, etwa durch die Freigabe von Kontaktdaten, um sich die
Eingabe von IBANs und BICs sparen zu können, oder unmittelbare
Dienstleistungen, wie der Filial- und Geldautomatensucher auf Basis
der eigenen Standortdaten. Knapp die Hälfte der Kunden ist bereit,
für solche Mehrwerte die eigenen Daten preiszugeben. Auch persönlich
zugeschnittene Angebote sind aus Kundensicht vorteilhaft. Hierfür
sind immerhin vier von zehn Kunden zur Bereitstellung der Daten
bereit. „Mehrwertdienste und Werbeansprache lassen sich gut
kombinieren“, rät BLC-Experte Nitschke. „Hat etwa der Kunde sowohl
die Standortbestimmung als auch den direkten Kontakt gestattet, so
können Bankberater ihn zu Kaffee und Beratung einladen, wenn er in
Filialnähe ist – am besten mit einem kundenbezogenen Anlass und einem
Dankeschön.“
Generell ist die Bereitschaft zur Datenverwertung bei jüngeren
Kunden stärker ausgeprägt: Bei den unter 40-Jährigen erlauben 51
Prozent persönlich zugeschnittene Angebote. Bei den Kunden ab 50
Jahren sind es nur 36 Prozent. Ähnlich verhält es sich mit den
Zustimmungsraten zur Datenfreigabe für die Vereinfachung von
Bankgeschäften. Aber selbst unter älteren Bankkunden sind immerhin 40
Prozent damit einverstanden.
Ohne Erlaubnis geht nichts
Bei der Nutzung digitaler Dienstleistungen ist es einer
überwältigen Mehrheit der Kunden wichtig, dass ihre Daten nur mit
Erlaubnis verwandt werden: Bei der Auswertung von Kontobewegungen
etwa sehen 96 Prozent der Bankkunden eine vorherige Erlaubnis als
erforderlich an. In vielen Fällen haben die Banken ihre Kunden aber
noch gar nicht um Datenauswerte- und Anspracheerlaubnisse gebeten.
„Die Banken müssen sich mit solchen Anliegen nicht zurückhalten“, so
Nitschke. „Ihnen kommt sogar ein weit verbreitetes Missverständnis
bei Kunden zugute: Viele gehen davon aus, dass ihre Kontobewegungen
ohnehin schon regelmäßig für Werbezwecke analysiert werden. Sie sind
damit einverstanden oder haben sich zumindest damit abgefunden.“
Insgesamt glauben 56 Prozent der Bankkunden, dass ihre Daten entweder
automatisch oder individuell durch ihren Bankberater ausgewertet
werden. Eine solche Praxis ist jedoch verboten, sofern der Kunde
nicht ausdrücklich zugestimmt hat.
Insgesamt zeigt sich trotz des grundsätzlichen Vertrauens eine
große Unsicherheit in der Frage, wie die Banken diese Daten genau
nutzen: Insgesamt 71 Prozent aller Befragten geben an, es nicht zu
wissen oder tippen auf die falsche Antwort. Letztere glauben, dass
automatische Auswertungen stattfinden. „Für die Kreditinstitute liegt
hierin eine Chance“, sagte Nitschke. „Sie können mit ihren Kunden
einen Datenpakt schließen: Die Banken garantieren die Verwendung der
Daten ausschließlich zu genehmigten Zwecken und schaffen somit
Transparenz. Im Gegenzug können sie sich die Dinge erlauben lassen,
von denen die Kundschaft ohnehin glaubt, dass sie bereits geschehen.
So wird für die Zukunft ein wesentlich zielgenaueres Marketing
möglich, von dem Bank und Kunde gleichermaßen profitieren.“
Über die Studie
Für die bevölkerungsrepräsentative „Bankkunden-Studie 2018 –
Digitale Dienste“ wurden im Auftrag von Berg Lund & Company (BLC)
insgesamt 2.000 deutsche Bankkunden im Alter zwischen 20 und 69
Jahren befragt. Die Befragung wurde im zweiten Quartal 2018
durchgeführt.
Über Berg Lund & Company
Das mittelständische Beratungshaus Berg Lund & Company (BLC) löst
gemeinsam mit seinen Klienten komplexe Zukunftsthemen mit großer
wirtschaftlicher Tragweite und legt dabei höchsten Anspruch an
Qualität, Ergebnissteigerung und Praxistauglichkeit. Dafür steht Berg
Lund & Company, vormals Kampmann, Berg & Partner, seit 1999 mit einem
Team exzellenter und erfahrener Topmanagement-Berater. Als
inhaltliche Kompetenzfelder besetzt BLC insbesondere
„Unternehmensstrategie & digitale Transformation“, „CRM & Vertrieb“,
„Governance & Compliance“, „Fusionen & Transaktionen“ sowie
„operative Exzellenz“.
Mehr Informationen unter berg-lund.de.
Pressekontakt:
Ansprechpartner Unternehmen:
Dr. Thomas Nitschke
Berg Lund & Company
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