Studie: Die Akademisierung verschärft den Fachkräftemangel (FOTO)

Studie: Die Akademisierung verschärft den Fachkräftemangel (FOTO)
 

– Die Hälfte der deutschen Firmen kann Stellen nicht besetzen
– Mehr als jeder sechste Betrieb findet keine Handwerker

51 Prozent der deutschen Firmen haben Probleme bei der
Stellenbesetzung. Dabei macht sich die zunehmende Akademisierung der
Gesellschaft bemerkbar. 15 Prozent der Personaler haben die größten
Schwierigkeiten dabei, Facharbeiter wie Elektriker, Schweißer oder
Mechaniker zu rekrutieren. Selbst Ingenieure zu finden erscheint
Entscheidern deutlich leichter, vier Prozent sehen hier Engpässe.
IT-Fachkräfte folgen auf dem dritten Platz, da drei Prozent am
längsten nach ihnen suchen müssen. Das sind die Ergebnisse der Studie
„Fachkräftemangel 2018“, für die in Deutschland im Auftrag der
ManpowerGroup rund 800 Menschen befragt wurden.

Der Hauptgrund für unbesetzte Jobs ist für 34 Prozent, dass es zu
wenige oder keine Bewerber auf die Stellenausschreibung gibt. 27
Prozent sagen, der Mangel an Kandidaten mit der geforderten
Qualifikation sei der Grund, an dem die Stellenbesetzung scheitert.
Weniger stark fallen für die Unternehmen Faktoren ins Gewicht, die
sie durch Schulungen oder Verhandlungen selbst beeinflussen können.
So nennen sieben Prozent der Personaler fehlende Soft Skills wie zum
Beispiel Flexibilität, Anpassungsfähigkeit oder eine professionelle
Arbeitseinstellung als Argument für die Rekrutierungsprobleme.
Außerdem machen jeweils sieben Prozent die fehlende Berufserfahrung
der Bewerber und zu hohe Gehaltsvorstellungen für die Schwierigkeiten
verantwortlich.

Im Vergleich zum vorherigen Jahr sei das Problem sogar noch
gestiegen, sagen 17 Prozent der Befragten. 47 Prozent hatten ähnliche
Schwierigkeiten wie im Jahr zuvor, ihre Stellen zu besetzen. „Seit
2007 ist die Anzahl der erwerbstätigen Akademiker um rund 2,6
Millionen auf neun Millionen gestiegen; ihr Anteil liegt jetzt bei 22
Prozent“, sagt Herwarth Brune, Vorsitzender der Geschäftsführung der
ManpowerGroup. „Inzwischen hat in Deutschland mehr als jeder fünfte
Erwerbstätige einen Hochschulabschluss. Viele Firmen haben hingegen
große Schwierigkeiten, Azubis zu finden.“

Mehr als die Hälfte der betroffenen Firmen reagiert mit
Weiterbildungsangeboten

Auf die Herausforderung des Fachkräftemangels reagieren die Firmen
mit verschiedenen Strategien. So sagen 57 Prozent der Entscheider,
dass sie ihren Mitarbeitern zusätzliche Weiterbildungen anbieten.
„Heute kommt es weniger darauf an, was Bewerber bereits wissen,
sondern wie hoch ihre Bereitschaft ist, schnell dazuzulernen“, so
Brune. „Das erkennen Unternehmen und bieten mehr Weiterbildungen an,
um die richtigen Talente zu entwickeln statt zu finden.“

47 Prozent der Entscheider senken als Reaktion auf den
Fachkräftemangel die Qualifikationsanforderungen oder geben sich mit
weniger Berufserfahrung zufrieden. Die

Erweiterung des Kandidatenkreises auf ältere oder jüngere Bewerber
beziehungsweise auf das Ausland nennen 42 Prozent als Strategie.
Durch flexiblere Arbeitsmodelle wie Home-Office wollen 41 Prozent
Bewerber von ihrer Firma überzeugen. Zusätzliche Anreize wie mehr
Urlaub oder eine Betriebsrente ist für 39 Prozent ein probates
Mittel, ein höheres Gehalt bieten 28 Prozent an. 32 Prozent reagieren
durch die Einstellung von Zeitarbeitern oder Freelancern auf die
schwierige Arbeitsmarktsituation.

Neben der formalen Qualifikation und der Berufserfahrung werden
Soft Skills bei der Einstellung immer wichtiger. Da die Teamarbeit
zunimmt, legen 89 Prozent der Entscheider Wert auf die Fähigkeit zur
Zusammenarbeit mit Kollegen. 80 Prozent sagen, dass ihnen die
Fähigkeit zur schriftlichen und mündlichen Kommunikation wichtig ist.
Gern gesehen ist bei 72 Prozent der Chefs auch eine selbstständige
Arbeitsweise. Die Orientierung der Tätigkeit am Bedarf des Kunden ist
zudem 67 Prozent wichtig, zwei Drittel legen Wert auf das Talent zur
Problemlösung.

Ergriffene Maßnahmen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken

1. Weiterbildungen anbieten 57 Prozent
2. Geforderte Qualifikationen anpassen 47 Prozent
3. Außerhalb des gewohnten Talentpools suchen 42 Prozent
4. Flexible Arbeitsmodelle anbieten 41 Prozent
5. Zusätzliche Leistungen zum Gehalt anbieten 39 Prozent

Über die Umfrage

Die ManpowerGroup-Studie „Fachkräftemangel“ wird seit 2006
weltweit durchgeführt (international unter dem Titel „Talent Shortage
Survey“). Mit 39.195 Teilnehmern aus 43 Ländern zeigt die Studie, die
im Juni 2018 vom Marktforschungsinstitut Infocorp durchgeführt wurde,
welche Stellen weltweit schwer zu besetzen sind. In Deutschland
wurden rund 800 Unternehmen befragt, die einen Querschnitt der
gesamtdeutschen Wirtschaft darstellen. Mehr Informationen zur Studie
erhalten Sie unter: http://ots.de/q9gcl8

Über die ManpowerGroup

Die ManpowerGroup ist weltweit führend in der Bereitstellung
innovativer Lösungen und Dienstleistungen, mit denen Unternehmen in
der sich verändernden Welt der Arbeit erfolgreich sein können. Mit
mehr als 29.000 Mitarbeitern zählt die ManpowerGroup zu den drei
größten Personaldienstleistern in Deutschland. Unter dem Dach der
Unternehmensgruppe agieren an bundesweit 360 Standorten die
Gesellschaften Manpower, Stegmann, Experis, ManpowerGroup Solutions,
Proservia, Right Management sowie spezialisierte Einzelmarken.

Mehr Informationen erhalten Sie unter http://www.manpowergroup.de.

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