Studie für NRW zeigt: Lesbische und schwule Arbeitnehmer_innen fühlen sich diskriminiert

Am 17. Mai ist der internationale Tag gegen Homo-,
Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT). 1990 hatte die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) an diesem Tag Homosexualität von
ihrer Liste der psychischen Krankheiten gestrichen. Aus diesem Anlass
hat das Familienministerium in Nordrhein-Westfalen das Institut für
Diversity- & Antidiskriminierungsforschung (IDA) in Zusammenarbeit
mit der Hochschule Fresenius mit einer Sonderauswertung der Studie
„Out im Office?!“ von 2017 für NRW beauftragt.

Auf Basis der bundesweiten Studie „Out im Office?!“ von 2017
wurden in der Sonderauswertung auch die Daten von bisexuellen und
Trans*-Personen ausschließlich für Beschäftigte in NRW ausgewertet.
Andreas Bothe, Staatssekretär im Familienministerium, äußert sich
besorgt über die Ergebnisse: „Die Sonderauswertung für NRW hat
ergeben, dass fast dreiviertel aller lesbischen und schwulen
Befragten und eine noch größere Zahl der Trans*-Personen
arbeitsplatzrelevanter Diskriminierung ausgesetzt sind. Das ist
inakzeptabel.“

Der Anteil derer, die Diskriminierung insgesamt erfahren haben,
ist nach wie vor sehr hoch. Dabei ergeben sich ähnliche Werte für NRW
wie für die Bundesrepublik: Nur ein Viertel (26,1 %) der lesbischen
und schwulen Befragten hat in keiner Form Diskriminierung erlebt. Bei
Trans*-Personen sind dies nur 14 Prozent und bei bisexuellen
Befragten liegt der Wert bei 0 Prozent. Trans*-Beschäftigte berichten
zumeist zwei- bis dreimal so häufig von Diskriminierungserfahrungen
wie lesbische, schwule und bisexuelle Personen. Ein großer Anteil der
Diskriminierungserfahrungen (circa 50-65 %) ist dabei im Rahmen des
Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes relevant, ein erheblicher
Anteil (circa 10-40 %) ist daneben von strafrechtlicher Bedeutung.
„Insgesamt zeigt sich, dass lesbische und schwule Beschäftigte
innerhalb der letzten zwanzig Jahre zunehmend offener mit ihrer
sexuellen Identität am Arbeitsplatz umgehen können – in NRW sogar
noch etwas mehr als im Vergleich zu Deutschland. Dennoch berichten
die Befragten genauso häufig wie vor zehn Jahren von
Diskriminierungserfahrungen“, fasst Florian Meinhold,
wissenschaftlicher Mitarbeiter des IDA, die Ergebnisse zusammen. Auch
für NRW könne festgestellt werden, dass sich Homo-, Bi- und
Trans*-Negativität in erheblichem Ausmaß negativ auf die
Arbeitszufriedenheit, auswirke, ergänzt Prof. Dr. Dominic Frohn,
wissenschaftlicher Leiter des IDA und Professor an der Hochschule
Fresenius.

Die Sonderauswertung und die Studie „Out im Office?!“ von 2017
können unter folgendem Link heruntergeladen werden:
www.diversity-institut.info/studien_ida.html.

Über die Hochschule Fresenius

Die Hochschule Fresenius mit ihren Standorten in Berlin,
Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Idstein, Köln, München und
Wiesbaden sowie dem Studienzentrum in New York gehört mit über 13.000
Studierenden zu den größten und renommiertesten privaten Hochschulen
in Deutschland. Sie blickt auf eine mehr als 170-jährige Tradition
zurück. 1848 gründete Carl Remigius Fresenius in Wiesbaden das
„Chemische Laboratorium Fresenius“, das sich von Beginn an sowohl der
Labor-praxis als auch der Ausbildung widmete. Seit 1971 ist die
Hochschule staatlich anerkannt. Sie verfügt über ein sehr breites,
vielfältiges Fächerangebot und bietet in den Fachbereichen Chemie &
Biologie, Design, Gesundheit & Soziales, onlineplus sowie Wirtschaft
& Medien Bachelor- und Masterprogramme in Vollzeit sowie
berufsbegleitende und ausbildungsbegleitende (duale) Studi-engänge
an. Die Hochschule Fresenius ist vom Wissenschaftsrat institutionell
akkreditiert. Bei der Erstakkreditierung 2010 wurden insbesondere ihr
„breites und innovatives Angebot an Bachelor- und
Master-Studiengängen“, „ihre Internationalität“ sowie ihr
„überzeugend gestalteter Praxisbe-zug“ vom Wissenschaftsrat
gewürdigt. Im April 2016 wurde sie vom Wissenschaftsrat für weitere
fünf Jahre reakkreditiert.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website:
www.hs-fresenius.de

Über das Institut für Diversity- & Antidiskriminierungsforschung
(IDA)

Das IDA ist eine Organisationseinheit der Dr. Frohn GmbH und
arbeitet in Kooperation mit diversen wissenschafltichen
Partnern_innen, um einen positiven Umgang mit Diversität in der
Gesellschaft zu fördern und Diskriminierungstendenzen
entgegenzuwirken.

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