84 Prozent der Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer in Nordrhein-Westfalen sind gestresst. Hauptgründe
dafür: Ständiger Termindruck, Überstunden und emotionale Belastung.
Jeder Zweite sieht bei sich sogar ein Burn-out-Risiko. Unternehmen
tun noch zu wenig, um das Stresslevel ihrer Angestellten zu
verringern. Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Umfrage der pronova
BKK.
Unternehmen in Nordrhein-Westfalen ist die Gesundheit ihrer
Mitarbeiter eigentlich wichtig. So können 69 Prozent der Angestellten
in Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland gesundheitsfördernde
Angebote ihres Arbeitgebers nutzen. Die beziehen sich aber vor allem
auf Prävention konkreter physischer Erkrankungen: Betriebsärztliche
Checks (30 Prozent) und Augenuntersuchungen sind zusammen mit
gesundem Kantinenessen (beide je 24 Prozent) die häufigsten Angebote
für ein gutes Wohlbefinden. Geht es um den Umgang mit Stress
beziehungsweise Burnout-Prävention, ist das Angebot deutlich
geringer. Beratung oder Kurse zur Stressbewältigung bieten nur 14
Prozent an, Burnout-Prävention nur neun Prozent der Firmen in
Nordrhein-Westfalen. Beides hat im Vergleich zum Vorjahr leicht
abgenommen, obwohl das Interesse hoch ist: 60 Prozent der
Beschäftigten in NRW haben laut Umfrage Interesse an Kursen zur
Stressbewältigung sowie Burn-out-Präventionsangeboten. Davon wäre ein
Drittel sogar bereit, etwas dazu zu bezahlen.
„Stress muss nicht immer gleich ein Burn-out-Risiko bedeuten“,
meint Dr. Gerd Herold, Beratungsarzt der pronova BKK. „Doch es ist
nicht von der Hand zu weisen, dass sich der Stress bei vielen
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Nordrhein-Westfalen physisch
und psychisch bemerkbar macht.“ Ein Viertel der arbeitenden
Bevölkerung in NRW hat häufig Rückenschmerzen, genauso viele fühlen
sich ständig erschöpft. 20 Prozent klagen über Schlafstörungen, zum
Beispiel wegen zu viel Grübeln über die Arbeit. Dies sind alles
mögliche Burn-Out-Symptome.
Arbeitspensum lässt keine Verschnaufpause zu
Ein weiteres Indiz für die hohe Belastung ist die fehlende
Pausenkultur in nordrhein-westfälischen Büros und Betrieben. 13
Prozent machen nie eine Mittagspause, jeder Zweite unregelmäßig und
an weniger als fünf Tagen die Woche. 31 Prozent sagen von sich
selbst, dass sie durcharbeiten, weil sie sonst ihr Arbeitspensum
nicht schaffen. Und selbst wenn Pausen gemacht werden: 41 Prozent
halten diese extrem kurz mit weniger als 30 Minuten am Tag. Jeder
Dritte geht in seiner Pause parallel Geschäftlichem nach. Jedem
Zweiten gelingt es nicht, in der Pause gesund zu essen –
Schnelligkeit geht vor. Mehr als jeder Vierte beschreibt die
fehlenden oder kurzen Pausen direkt als Grund für sein hohes
Stresslevel. „Die meisten Arbeitgeber wollen gar nicht, dass die
Mitarbeitenden auf Pausen verzichten. Sie unterschätzen aber ihre
Vorbildfunktion. Wenn die Führungskräfte keine Pausenkultur vorleben,
vermitteln sie ihren Mitarbeitern das Gefühl, dass Entspannung
verpönt ist“, so pronova BKK Experte Herold.
Zur Studie
Die Studie „Betriebliches Gesundheitsmanagement 2018“ wurde im
Februar 2018 im Auftrag der pronova BKK im Rahmen einer
Online-Befragung durchgeführt. Dafür wurden bundesweit 1.650
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer repräsentativ befragt, darunter
500 Angestellte in Nordrhein-Westfalen.
Über die pronova BKK
Die pronova BKK ist aus Zusammenschlüssen der
Betriebskrankenkassen namhafter Weltkonzerne wie beispielsweise Ford,
Bayer, BASF und Continental entstanden. Die Kasse ist bundesweit für
alle Interessierten geöffnet. Rund 660.000 Kundinnen und Kunden
schätzen die persönliche Betreuung, den exzellenten Service und die
umfassenden Leistungen. Die pronova BKK ist mit einem dichten
Geschäftsstellennetz an über 60 Kundenservice- und Beratungsstellen
vertreten. Sie zählt zu den fünf größten Betriebskrankenkassen und zu
den größten Krankenkassen in Deutschland. Weitere Informationen unter
www.pronovabkk.de.
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Ulrich Rosendahl
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