Studie „SCHUFA-freie“ Kredite: Abzocke statt Kredit

Jeder kennt sie, die Anzeigen von sogenannten „SCHUFA-freien“
Krediten, die Menschen mit finanziellen Schwierigkeiten eine schnelle
und unbürokratische Darlehensvergabe versprechen. Doch was verbirgt
sich dahinter und wie seriös sind diese Angebote? Eine neue, von der
SCHUFA in Auftrag gegebene Studie beleuchtet den Markt und die
Geschäftspraktiken von Anbietern „SCHUFA-freier“ Kredite sowie die
juristischen Hintergründe. Die Ergebnisse dieser Studie, die von
Schuldnerberater Christian Maltry vom Landratsamt Main-Spessart sowie
von Prof. Dr. Hugo Grote vom RheinAhrCampus Remagen der
Fachhochschule Koblenz erstellt wurde, sind eindeutig: Bei 177
Testanfragen an 69 Anbieter wäre es nur in zwei Fällen tatsächlich zu
einer Kreditvergabe gekommen und dies mit extrem hohen
Effektivzinsen. Das entspricht einer Vermittlungsquote von knapp
einem Prozent.

Stattdessen werden für fast alle „SCHUFA-freien“ Kreditangebote
teure Vorabgebühren verlangt, sinnlose Beratungsverträge verkauft und
nutzlose Versicherungen angeboten. Das Fazit von Schuldnerberater
Christian Maltry fällt daher auch klar aus: „Wie bereits bei der
ersten Studie im Jahr 2007 zeigt sich, dass die Angebote für
„SCHUFA-freie“ Kredite die Menschen meist noch tiefer in die
Schuldenfalle führen.“

Schutz durch Aufklärung und Sensibilisierung

Die SCHUFA will mit dieser Studie zu mehr Transparenz im
Kreditmarkt beitragen, wie der Vorstandsvorsitzende der SCHUFA
Holding AG, Dr. Michael Freytag, erläutert: „Ohne Aufklärung über
unseriöse Kreditvergabe laufen die Verbraucher in die Falle. Nur mit
einer sorgfältigen Bonitätsprüfung seriöser Kreditanbieter
funktioniert die Kreditvergabe in Deutschland. So werden 97,5 Prozent
der privat aufgenommenen Kredite ordnungsgemäß zurückbezahlt.“

Praktiken meist rechtswidrig oder strafbar

„Die Forderungen von Vorabgebühren oder das Angebot von unsinnigen
Versicherungen sind bereits erste Hinweise für betrügerische
Anbieter“, so Prof. Dr. Hugo Grote vom Fachbereich Wirtschaftsrecht
des RheinAhrCampus in Remagen, der die rechtliche Bewertung der
„SCHUFA-freien“ Kredite im Rahmen der Studie vornahm. „Die Palette
der Rechtsverstöße der Anbieter der sogenannten „SCHUFA-freien“
Kredite reicht von Betrug durch Täuschung und Verletzung von
Aufklärungspflichten über Wucher bis zu irreführender Werbung“,
stellt Grote fest. Dennoch kommt es in der Praxis nur selten zu
Strafverfahren.

Handlungsbedarf

Auch die Ordnungsbehörden sind bislang kaum gegen die
betrügerischen Kreditvermittler eingeschritten. Dies liegt u. a.
darin begründet, dass die Zulassung von Kreditvermittlern an viel
geringere Anforderungen geknüpft wird als beispielsweise die
Zulassung von Finanzanlagenvermittlern. „Hier ist der Gesetzgeber
gefragt, aber auch die Ordnungsbehörden sollten die Machenschaften
der Branche genauer unter die Lupe nehmen, damit in finanzielle Not
geratene Verbraucher besser geschützt werden“, fordert Grote
abschließend.

SCHUFA Holding AG

Die SCHUFA Holding AG ist der führende Informations- und
Servicepartner für die Kredit gebende Wirtschaft. Das Unternehmen
bietet seinen Kunden wie Banken, Sparkassen und Händlern mit
kreditrelevanten Informationen eine Entscheidungshilfe bei der
Kreditvergabe. Für Verbraucher wird dadurch modernes Kaufen einfach,
schnell und unbürokratisch möglich. Informationen rund um Produkte
und Services für Verbraucher sowie ein Online-Einblick in die eigenen
Daten sind über das Internetportal www.meineSCHUFA.de erhältlich. Die
SCHUFA erzielte im Jahr 2011 Umsatzerlöse in Höhe von rund 113
Millionen Euro und beschäftigte 750 Mitarbeiter.

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SCHUFA Holding AG
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