Geschwindigkeit der Suche und Passung der Kandidaten
sind für Unternehmen die wichtigsten Kriterien bei der
Personalgewinnung. Gleichzeitig werden diese beiden Faktoren als
entscheidend für die Zusammenarbeit mit Personalberatern bewertet.
Bei der Suche im Top-Management sind 70 Prozent der Großunternehmen
sehr zufrieden/zufrieden (knapp 60 % bei KMU) mit der Geschwindigkeit
der beauftragten Personalberater. Alternative Suchwege – zum Beispiel
über externe Portale, Netzwerke oder aktive Portalsuche – schneiden
hier in beiden Größenklassen im Vergleich erheblich schlechter ab.
Dies sind Ergebnisse der gemeinsamen Befragung „Headhunting im
digitalen Zeitalter“ des Bundesverbandes Deutscher
Unternehmensberater (BDU), der Deutschen Gesellschaft für
Personalführung (DGFP) und der International University of Applied
Sciences Bad Honnef (iubh) unter 73 Unternehmen und 157
Personalberatungen. Weiterhin zeigen sich 57 Prozent der
Großunternehmen im Rahmen des Suchprozesses sehr zufrieden/zufrieden
mit der Passgenauigkeit der Kandidaten (Top-Management und mittleres
Management), die von den Personalberatern präsentiert wurden. Bei den
KMU-Auftraggebern lag der Anteil bei 67 Prozent (Top-Management)
beziehungsweise 60 Prozent (mittleres Management).
Digitale Tools – beispielsweise Candidate Relationship
Management-Systeme, digitale Markt- und Ausschreibetools,
datenbasierte Auswahltools oder Online Video Interviews – werden vor
allem von der Kontaktaufnahme bis zur Erstbegegnung mit Kandidaten
eingesetzt. Bei den Erwartungen an digitale Lösungen zeigen sich
Unterschiede bei Unternehmen und Personalberatern. Die Unternehmen
erwarten vor allem Datensicherheit, Schnittstellen zu eigenen
Systemen und Validität; die Personalberater dagegen erhoffen sich
durch den Einsatz digitaler Tools besonders Beschleunigung und
Vereinfachung der Prozesse und somit Entlastung. Und: Im eigentlichen
Auswahlverfahren werden digitale Instrumente noch wenig eingesetzt.
Weitere Kernaussagen der Befragung in der Übersicht:
– Dass im Vergleich der Mittelstand noch stärker als
Großunternehmen bei Besetzungen auf allen Ebenen externe Talente
einstellt und die Unterstützung von Personalberatern sucht,
liegt auch daran, dass Großunternehmen auf den eigenen größeren
Talentpool zurückgreifen können und aktive Nachfolgeplanung
betreiben.
– Personalberater dominieren bei der Suche im Top Management. Für
die Suche im mittleren Management etablieren sich digitale
Suchwege. Ebenso ist aber auch die Eigensuche der Unternehmen
verbreitet.
– Vor allem bei der Besetzung des mittleren Managements sind die
Personalberater nicht ohne Konkurrenz, z.B. durch externe
Portale oder Netzwerke.
– Aus Sicht der Unternehmen werden Personalberater primär für ihre
Leistungen hinsichtlich Auswahl und Ansprache eingesetzt. Dabei
ist auch die diagnostische Kompetenz gefragt, ebenso ist die
personelle Entlastung häufig Grund für die Wahl des
Personalberaters.
– Unternehmen erwarten vor allem eine gute Vorselektion der
Kandidaten durch die Personalberatung.
Alle drei Kooperationspartner der Befragung sind davon überzeugt,
dass der anhaltende und zunehmende Fachkräftemangel eine zentrale
Herausforderung für Unternehmen darstellt, der sowohl mit digitalen
Methoden, aber auch nach wie vor klassisch begegnet werden muss.
Prof. Dr. Christel Gade, IUBH School of Business and Management,
betont: „Die Möglichkeiten digitaler Instrumente sind sowohl im
Sourcing als auch in der Auswahl immens und werden im Vergleich wenig
genutzt. Zugleich ist aber das fundierte auf Erfahrung basierende
Urteil guter Personalberater gerade für komplexer angelegte Aufgaben
nach wie vor gefragt, denn es geht um Menschen, die miteinander
erfolgreich sein sollen.“
Wolfram Tröger, Vorsitzender Fachverband Personalberatung im BDU,
wiederum stellt fest: „Wir Personalberater müssen das Beste aus
beiden Welten zusammenführen, um unsere Klienten bestmöglich im
Recruiting unterstützen zu können. Denn: Algorithmen alleine
garantieren kein perfektes Matching von Kandidat und Unternehmen.
Unsere Praxis-Erfahrungen zeigen vielmehr: Menschen wollen auch von
Menschen angesprochen, informiert und überzeugt werden.“
Kai H. Helfritz, Projektleiter Sponsoring und Kooperationen bei
der DGFP, fügt hinzu, dass diese Befragung eine Momentaufnahme ist:
„Der Einsatz der digitalen Tools wird mehr und mehr zunehmen. Hier
bedarf es weiterer Aufklärung und dem Erleben von positiven
Erfahrungen. Liegen diese vor, wird der Einsatz immer
selbstverständlicher.“ Weiterhin ist Helfritz froh, dass die Relevanz
der Datensicherheit beim Einsatz digitaler Tools so hoch eingeschätzt
wird: „Dies wird ein Qualitätsmerkmal jeder eingesetzten digitalen
Lösung sein.“
Die vollständigen Ergebnisse der Befragung „Headhunting im
digitalen Zeitalter“ stehen als ausführliche Dokumentation mit
zahlreichen Grafiken auf den Websites der Kooperationspartner
kostenfrei als Download zur Verfügung, siehe www.bdu.de, www.dgfp.de
und www.iubh.de.
Die Kooperationspartner
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU)
Im Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) sind aktuell
rund 500 Unternehmen aus der Management-, Personal- sowie IT-
Beratungsbranche organisiert. Einerseits vertritt er die rechtlichen,
politischen und medialen Interessen der Consultingwirtschaft, zum
anderen bietet er seinen Mitgliedern Services wie Benchmarks,
Networking, fachliche Weiterbildung und einen Qualitätsnachweis
gegenüber den Endkunden. Der BDU versteht sich dabei als
unabhängiger, neutraler Zusammenschluss von besonders qualifizierten
Marktteilnehmern. www.bdu.de
Deutsche Gesellschaft für Personalführung e.V. (DGFP)
Die Deutsche Gesellschaft für Personalführung e.V. (DGFP) ist seit
über 65 Jahren das Kompetenz- und Karrierenetzwerk für
HR-Begeisterte. Im DGFP-Netzwerk engagieren sich DAX-Konzerne ebenso
wie kleine und mittelständische Unternehmen, renommierte
Wissenschaftsorganisationen und Beratungen sowie zahlreiche
Persönlichkeiten aus dem Human Resources Management. Gemeinsam mit
Mitgliedern und Partnern arbeitet die DGFP an aktuellen Trends und
HR-Themen, begleitet Personaler in ihrer Karriere und ist die Stimme
des HR-Managements gegenüber Politik und Gesellschaft. www.dgfp.de
International University of Applied Sciences Bad Honnef (iubh)
Die International University of Applied Sciences Bad Honnef (iubh)
ist eine Internationale Hochschule mit dem Schwerpunkt International
Management. Sie bereitet über 14.000 Studierende mit ihren
unterschiedlichen Studienmodellen auf den globalen Arbeitsmarkt vor.
Sie versammelt unter ihrem Dach drei voneinander unabhängige
Hochschulbereiche: die IUBH Campus Studies mit internationaler
Managementausrichtung, das IUBH Fernstudium und die IUBH Duales
Studium. Die IUBH bietet den Studierenden ein Netzwerk von
renommierten Praxispartnern in die Wirtschaft. Die IUBH, die 1998
gegründet wurde, ist inzwischen in 15 Städten in ganz Deutschland, in
Österreich und Irland vertreten. www.iubh.de
Pressekontakt:
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. I www.bdu.de
Klaus Reiners I Pressesprecher
T +49 (0) 228 9161-16 oder 0172 23 500 58, klaus.reiners@bdu.de
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