Studie zur Gründerfreundlichkeit Deutschlands / Mehr Bürokratie = weniger Unternehmensgründungen

Die Zahl der Unternehmensgründungen ist in den
vergangenen zehn Jahren um mehr als 40 Prozent gesunken und damit
regelrecht eingebrochen. Eine Trendwende ist nicht in Sicht. Eine
klare Mitschuld für die auch im internationalen Vergleich geringe
Zahl an Firmengründungen hierzulande, trägt die Politik, bzw. die
erneut wachsende Zahl bürokratischer und administrativer Belastungen.
Das ist das Ergebnis einer Studie des Instituts der deutschen
Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale
Marktwirtschaft (INSM).

Die Studie untersucht und vergleicht einschlägige Indikatoren zur
Regulierung und Finanzierung des Gründungsgeschehens. Dabei zeigt
sich unter anderem, dass Gründer in Deutschland weiterhin deutlich
größere administrative Hindernisse überwinden müssen, als Gründer in
anderen europäischen Staaten oder in den USA. Durch den gesetzlichen
Mindestlohn für Praktikanten und die geplante Verschärfung der
Arbeitsstättenverordnung wird jungen, wachsenden Unternehmen die
Situation zusätzlich erschwert. Mit jedem Eingriff verstärkt die
Politik den Eindruck zunehmender Regulierung und belastet damit das
Gründungsklima.

Die Studie analysiert zudem die aktuelle Einschätzung der
Bevölkerung zur Gründungssituation im Vergleich zur Wahrnehmung in
den Unternehmen. Den Zugang zu finanziellen Mitteln für eine Gründung
schätzt die Bevölkerung demnach deutlich problematischer ein, als es
die Unternehmen tun. Dadurch werden potentielle Gründer abgeschreckt.

Die Studienautoren geben konkrete Handlungsempfehlungen zur
Verbesserung der Situation für Gründerinnen und Gründer: So sollten
u.a. die Rahmenbedingungen für Venture Capital verbessert und an die
Regelungen in anderen europäischen Ländern angepasst werden.
Gleichzeitig müssten bestehende Finanzierungsprogramme besser
kommuniziert werden. Gefordert wird außerdem eine Erleichterung
vorhandener Bürokratie durch zentralisierte Behördenvorgänge sowie
der Abbau von Bürokratie beim Mindestlohn und bei der geplanten
Arbeitsstättenverordnung.

Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer der INSM, fordert die
Bundesregierung auf, dem Rückgang der Gründerzahlen endlich wirksam
zu begegnen: „Mutige Gründer und wegweisende Innovationen haben unser
Land erfolgreich und stark gemacht. Das ist der sichtbare Erfolg des
Deutschland-Prinzips. Damit das auch in Zukunft so bleibt, braucht es
den Mut und die Entschlossenheit von Unternehmerinnen und
Unternehmern. Ohne ausreichend viele und erfolgreiche Gründer
riskieren wir, dass die besten Innovationen und damit auch die
zukunftssichersten Unternehmen und Arbeitsplätze künftig gar nicht
oder woanders entstehen.“

Die vollständige Studie finden Sie unter www.insm.de/Presse.

Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist ein
überparteiliches Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.
Sie wirbt für die Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in
Deutschland und gibt Anstöße für eine moderne marktwirtschaftliche
Politik. Die INSM wird von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und
Elektro-Industrie finanziert.

Pressekontakt:
Pressesprecher INSM: Florian von Hennet, Tel. 030 27877-174;
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