– Statt der ehemals geplanten klassischen Einkaufsmeile bekommt
Stuttgart ein neues urbanes Viertel mit Raum für Wohnen,
Gastronomie, Handel, Büro und Hotel.
– Rund 400 bis 500 neue Wohnungen, ca.150 Hotelzimmer und 43.000
Quadratmeter Handelsfläche auf dem Gebiet von Stuttgart 21
– Mit über 500 Millionen Euro ist das „Quartier am Mailänder
Platz“ aktuell größtes Immobilien-Investitionsprojekt in
Deutschland
In der Baden-Württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart entsteht
die Zukunft innerstädtischen Lebens. Innerhalb der nächsten vier
Jahre wächst auf dem Europaviertel hinter dem Hauptbahnhof an der
Wolframstraße ein neues urbanes Konzept – das „Quartier am Mailänder
Platz“. Statt des ursprünglich einmal geplanten klassischen
Shoppingcenters entsteht nun ein dreiteiliges Gebäudeensemble mit bis
zu 500 innerstädtischen Wohnungen, ca. 150 Hotelzimmern und 43.000
Quadratmeter Handelsfläche sowie ausreichend Raum für Gastronomie und
Dienstleistungen. Mit dem neuen Konzept markieren die Bauträger ECE,
STRABAG und Bayrischen Bau und Immobilien Gruppe einen Wendepunkt in
der Entwicklung von Handelsimmobilien und Shoppingcentern. Denn statt
monofunktionaler Flächennutzung geht es zukünftig darum, vernetzte
Lebens- und Kommunikationsräume für Einzelhandel, Wohnungen,
Gastronomie, Büros, öffentliche und kulturelle Einrichtungen zu
schaffen. Mit rund 500 Millionen Euro sichert sich die
Landeshauptstadt damit das aktuell größte
Immobilien-Investitionsprojekt in Deutschland.
Während im Ausland mit Projekten wie LiverpoolOne bereits
prototypische Konzepte neuer urbaner Lebenswelten umgesetzt wurden,
entsteht in Stuttgart nun bis zum Jahr 2014 die deutsche
Weiterentwicklung. „Die in der Vergangenheit propagierte Aufteilung
der Stadt in Funktionsräume und die strikte Trennung von Wohnen,
Leben und Arbeiten ist in der heutigen Dienstleistungs- und
Wissensgesellschaft obsolet geworden,“ kommentiert Stuttgarts
Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster das neue Konzept. In der
neuen urbanen Lebenswelt in Stuttgart rücken die verschiedenen
Lebensbereiche in einem dreiteiligen Gebäudeareal zusammen. Dies
führt zu einer intelligenten Mischung von Wohnen und Arbeiten,
Freizeit, Konsum und Kultur – und zu einem Tag und Nacht lebendigen
Viertel.
Grundlage dieser neuen urbanen Lebensform ist einerseits der
gesellschaftliche Trend der Renaissance der Städte. Wohnen in der
Stadt wird als Lebensform neu entdeckt. Neue Lebens- und Wohnangebote
sind daher entscheidend für die erfolgreiche Entwicklung der
Metropolen. Andererseits erfordert die soziodemografische Entwicklung
eine Anpassung der Lebensumgebungen der Menschen. Denn die Alterung
der Bevölkerung ist nicht aufhaltbar. Allein im Stadtkreis Stuttgart
wird die Zahl der Menschen im Alter zwischen 60 und 70 Jahren bis
2030 um 46 Prozent steigen, so die Prognose des Statistischen
Landesamts Baden-Württemberg. Für die Städte bedeutet dies: Sie
brauchen Wohn- und Lebensräume für diese Menschen – und eine
Nahversorgung bei Mobilitätseinschränkungen.
Die Folge dieser Entwicklungen: In der Vergangenheit entworfene
und heute bestehende urbane Modelle weiter zu bauen ist kein
gangbarer Weg mehr – sie werden nicht nachhaltig sein. „Das neue
Konzept einer urbanen Lebenswelt mit bis zu 500 Wohnungen für
Singles, Familien und so genannte Silver Ager ab 60, einem Hotel und
ausreichend Raum für Gastronomie, Handel und Dienstleistung ist eine
hervorragende Lösung, um den anstehenden Herausforderungen der
städtischen Entwicklung in diesem Quartier zu begegnen,“ so
Oberbürgermeister Schuster. Das neue „Quartier am Mailänder Platz“
entsteht direkt gegenüber der neuen Bibliothek 21. Allein die neue
Bibliothek wird jährlich über eine Million Besucher verzeichnen
können und täglich bis 24 Uhr geöffnet haben. Das Quartier ist
vitaler und integraler Part der Stadt und integriert sich in die
bereits vorhandenen und auch in die durch Stuttgart 21 neu
entstehenden städtischen Strukturen.
Neben neuem Wohnraum wird die urbane Lebenswelt in Stuttgart auch
für eine deutliche Belebung des Einzelhandels sorgen. „Die
Einzelhändler der Region Stuttgart schöpften nach einer Studie der
IHK Region Stuttgart rund 1,6 Milliarden Euro Kaufkraft im Jahr 2009
nicht ab,“ so Wirtschaftsförderungschef Dr. Klaus Vogt. Die neue
Attraktivität des Quartiers hinsichtlich der gebotenen
Einkaufsmöglichkeiten wird einen positiven Impuls in die Stadt geben.
„Auch in der City, im bestehenden Einzelhandel, wird es zu neuen
Investitionen kommen, beispielsweise der Ladenbau modernisiert,“ ist
Vogt überzeugt. So wird die neue urbane Lebenswelt dafür sorgen, dass
die Attraktivität der Stadt Stuttgart als Einkaufsmetropole steigt.
Und auch über den Einzelhandel hinaus rechnet die Landeshauptstadt
damit, dass ein starker wirtschaftlicher Impuls vom neuen Quartier
ausgeht . Ab 2012 werden ca. 1.200 Arbeitsplätze während der Bauphase
geschaffen – und ab 2014, wenn das neue Quartier zum Leben erweckt,
rechnet die Stadt mit rund 1.500 festen neuen Arbeitsplätzen. Rund
fünf Millionen Euro an Aufträgen werden jährlich für den Betrieb der
Immobilie und die Handelswerbung in die Region fließen – so die
Prognose der Wirtschaftsförderung. Und auch das Stadtsäckel wird dank
des höheren Steueraufkommens nicht leer ausgehen.
Nach einer entsprechenden Bauvoranfrage zum Bau startet als
nächstes ein Gestaltungswettbewerb zum neuen Quartier. Bis Mitte 2011
soll dann der fertige Entwurf vorliegen und der Bauantrag eingereicht
werden. Nach Erteilung der Baugenehmigung rechnen die Projektpartner
ECE, STRABAG und Bayrische Bau und Immobilien Gruppe mit einem
Baubeginn im Frühjahr 2012. Je nach Projektverlauf öffnet die neue
urbane Lebenswelt in Stuttgart dann im Jahr 2014.
Pressekontakt:
Landeshauptstadt Stuttgart
Wirtschaftsförderung
Dr. Klaus Vogt
Rathaus Stuttgart
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