Das Urteil ist eine längst überfällige Reaktion
auf die menschlichen Dramen, die sich tagtäglich in unseren
Krankenhäusern und Pflegeheimen abspielen. Entscheidungsunfähige
Patienten und ihre Angehörigen sehen sich dort einer
Hochleistungsmedizin schutzlos ausgeliefert. Sie erhält Leben, weil
es technisch möglich ist – und erzwingt so oft doch nur eine
gnadenlose Sterbeverlängerung. Im Zweifel auch gegen den Willen des
Patienten. Eine unklare Gesetzeslage bot bisher reichlich Anlass zu
zweifeln. Mediziner hatten Angst, sich strafbar zu machen, wenn sie
gegen diese unerträglichen Zustände aktiv wurden. Dafür gibt es jetzt
keinen Grund mehr.
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