Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Syrien

So hart es klingt, das nächtliche Bombardement
war unter dem Strich ein Sieg der Vernunft. Der befürchtete
Schlagabtausch mit Russland auf syrischem Boden fand nicht statt, aus
dem sich leicht ein verheerender Weltbrand hätte entwickeln können.
Damit einher geht die Einsicht, dass für den Westen in Syrien nicht
mehr viel zu machen ist. Für Assad war das Ganze erneut ein
machtpolitischer Punktsieg. Der Westen lässt dem Diktator im Prinzip
freie Hand. Dieser kann den Feldzug gegen seine aufständischen
Landsleute ungehindert fortsetzen. Nach Ost-Ghuta wird sich das
Regime nun die Nordprovinz Idlib vorknöpfen. Die Weltöffentlichkeit
wird schon bald wieder das Gleiche miterleben müssen wie in Ost-Ghuta
– die nächsten apokalyptischen Bombenhöllen und die nächsten Massaker
durch Nervengift.

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