Die Bundesregierung lässt den Verdacht im Raum
stehen, dass bei der Air-Berlin-Pleite eine politische Entscheidung
getroffen wurde, die die Lufthansa als den „nationalen Champion“ (so
der damalige CSU-Verkehrsminister Dobrindt) begünstigte, zugleich
jedoch zulasten der Belegschaft und des Wettbewerbs ging. Da damals
wie heute die große Koalition regiert, hält das Schweigekartell. Sie
mag darauf setzen, dass der Fall bald niemanden mehr interessiert.
Fragwürdig ist bereits der personelle Austausch: Martina Niemann
etwa, Personalchefin von Air Berlin, wechselte in eine ähnliche
Funktion als „Head of Human Resources“ bei der Lufthansa. Während
die meisten Piloten eine neue Anstellung gefunden haben, müssen die
Flugbegleiter bittere Einbußen hinnehmen. Gerade den geschädigten
Beschäftigten ist die Bundesregierung Transparenz schuldig.
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