„Die westliche Diplomatie erweckt den Anschein,
als könne sie allen Hitzköpfen und Brandstiftern in Ägypten gerecht
werden, als strebe sie danach, zusammenzufügen, was nicht
zusammenpasst. Als wolle sie nur Schiedsrichter sein. Das macht sie
so schwach. Sie weiß nicht, wie sie den Widerstand von vielen
Millionen Ägyptern bewerten soll, die sich mit aller Kraft gegen die
Versuche islamischer Unterjochung wehren. Sie hängt in Teilen noch
immer jener frühlingshaften Revolutionsromantik nach, die Mubaraks
Diktatur hinwegfegte, aber Mursis Unterdrückungsapparat möglich
machte. Mag der Westen jetzt zu Recht den blutigen Konfrontationskurs
der Militärs anprangern: Die wohlfeile Empörung ist kein Ersatz für
eine politische Strategie.
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