Einen Begriff, den nur Eingeweihte kennen, zum
Wort des Jahres zu wählen, ist doof. Und doch könnte die Wahl auch
lehrreich sein. Plötzlich will keiner mehr ein „Wutbürger“ sein. Alle
sind sie schon immer nur an der Sache interessiert. Das ist gerade in
Baden-Württemberg schön zu hören nach all den Trillerpfeifen und
„Lügenpack“-Rufen in diesem Jahr. (…) Demokratie erfordert aber
Kompromissbereitschaft und ein Mindestmaß an Vertrauen in die
Vernunft der anderen – auch in die der Politiker. Mit „Wutbürgern“
ist kein Staat zu machen. Schrille Töne ersetzen keine Politik. Nun,
da wir keine „Wutbürger“ mehr unter uns haben, kann der Begriff
vielleicht ja 2011 zum Unwort des Jahres werden.
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