Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zur Krise in der Türkei

Spannend dürfte in naher Zukunft werden, wie
sich die Türkei gedenkt, auf der internationalen Bühne aufzustellen.
Im Augenblick liebkost Präsident Erdogan China und Russland bei
Weitem mehr als Europa oder die USA. Das ist unter mehr Aspekten
als nur dem wirtschaftlichen interessant. Das östlichste
Nato-Mitglied ist ein wankelmütiger Partner geworden. So wie Erdogan
im Inneren versucht, immer mehr Macht auf sich alleine zu vereinen,
so versucht er die Türkei im Äußeren als allein stehende, starke
Nation zu positionieren – mal gegen die einen, mal gegen die
anderen, aber nie zusammen mit einem festen Partner. Auf Dauer wird
diese Taktik sowohl im Inneren als auch im Äußeren scheitern. Bis
dahin kann allerdings noch sehr viel Porzellan zerschlagen werden.

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