Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zur Waffenruhe in Syrien

Die Realität im Mittleren Osten weicht
gravierend von dem ab, was viele westliche Regierungen vor fünf
Jahren vollmundig vorhergesagt hatten: Assads Sturz sei eine Frage
von Wochen. Diese falsche Analyse führte vor allem zu zwei Problemen:
Als „moderat“ geltende, längst extremistisch gewordene
Rebellengruppen werden bis heute mit Waffen und Geld unterstützt,
manche gar ausgebildet. Und das undurchsichtige Treiben der Türkei,
die den IS offen unterstützte, wurde nicht kritisiert. Der Westen
ist Kriegspartei – wer soll jetzt Frieden stiften und vor allem
umsetzen? Also wird es bleiben, wie es seit 2010 Tagen ist: Es wird
weiter gestorben – bis Syrien wieder vollständig unter der Kontrolle
seines Diktators Baschar al-Assad ist.

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