Ist es angemessen, den Ex-Sträfling Hoeneß zum
Aushängeschild des Ausnahmeclubs des deutschen Fußballs zu machen?
Ja, das ist es. Es geht um ein Amt mit hoher öffentlicher
Wahrnehmung, aber nicht um ein politisches Mandat. Hoeneß ist
krachend mit dem Gesetz kollidiert. Zu Recht hat er dafür gebüßt.
Danach muss der Weg zu einem Neuanfang offen stehen. Das ganze
Strafsystem in Deutschland ist auf Wiedereingliederung angelegt. Mag
sein, dass manchem stinkt, dass das auch für Hoeneß gilt. Es bleibt
trotzdem richtig. Die auffällige Anhänglichkeit, die er nicht nur von
seinem Verein erfahren hat, entspringt ja keineswegs der Billigung
seiner Straftaten. Vielmehr bricht sich da die respektable Sichtweise
Bahn, dass es unbillig wäre, Hoeneß zeitlebens auf sein kriminelles
Vergehen zu reduzieren.
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