Der Kern der Anti-IS-Koalition verfolgt den
Ansatz, die islamistischen Terroristen selbst zu bekämpfen. Aber er
verfolgt ihn halbherzig. Mit der Folge, dass sich die Terroristen
behaupten und in ihren Herrschaftsgebieten weiter wüten. Da liegt der
Schluss nahe, westliche Staaten müssten bloß ihr militärisches
Engagement hochfahren, und schon werde alles gut. Näherer Betrachtung
hält er allerdings nicht Stand. Weder in den kriegsmüden USA noch in
Wir-schicken-lieber-die-anderen-in-den-Kampf-Deutschland zeichnen
sich Mehrheiten für militärische Abenteuer etwa in Libyen oder in
Syrien ab. Und ein stärkeres Eingreifen hätte wegen der
Vielschichtigkeit der jeweiligen Konflikte unweigerlich den Charakter
abenteuerlicher Politik. Die Widersprüche, die sich aus alledem
ergeben sind kaum aufzulösen. Auf die Schnelle gar nicht. Haben die
Minister in Stuttgart den einen oder anderen Ansatz gefunden, den IS
etwas wirksamer als bisher in Zaum zu halten, ist das schon ein
großer Erfolg. Der Beweis steht aus.
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