Stuttgarter Nachrichten: zur Wahl in Großbritannien

Viel Zeit, sich im Glanz seines Triumphs zu
sonnen, wird David Cameron nicht haben. Denn Großbritanniens Probleme
dulden keinen Aufschub. Zuallererst die wirtschaftlichen. Zwar wird
die Dynamik der Insel von vielen Kontinentaleuropäern neidisch
beäugt. Doch London braucht eine seriöse Haushaltspolitik. Und es
muss die chronisch niedrige Produktivität bekämpfen sowie dringend
seine marode Infrastruktur verbessern. Zudem drohen zwei Jahre der
Unsicherheit mit Blick auf den Platz Großbritanniens in der EU. Unter
dem Druck der Europaskeptiker in den eigenen Reihen hat Cameron
versprochen, mit Brüssel hart zu verhandeln, bevor er eine
Volksabstimmung über den Verbleib in der EU bis Ende 2017 ansetzt.
Dahinter kann er nicht zurück. Aber wer weiß? Vielleicht kommt es ja
gar nicht so weit. Weil sich die Wähler – wie jetzt – gern für die
Vorsicht und gegen unnötige Experimente aussprechen.

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