Die USA und China sind einander nicht Feinde,
aber auch nicht Freunde. Es ist eine Art Freundfeindschaft, die die
Konkurrenten verbindet. Und wirtschaftlich sind Washington und Peking
ohnehin aneinandergekettet, was den Umgang miteinander nicht
erleichtert.
Insofern ist allein der Ton bemerkenswert, in dem Obama und Xi am
Wochenende miteinander umgegangen sind. Beide Präsidenten erklärten,
es solle ein neues Modell der Zusammenarbeit zwischen den beiden
Staaten erarbeitet werden. Das klingt abgehoben und auch nach dem
inzwischen berüchtigten Reset-Knopf, den Obama in den Beziehungen zu
Russland drücken wollte. Doch angesichts der schlechten Stimmung, die
in den letzten Jahren zwischen Washington und Peking herrschte, ist
das ein enormer Fortschritt.
Nun wird sich zeigen müssen, ob Obama und Xi fähig sind, den guten
Ton in praktische Politik zu übersetzen. Ob das dem chinesischen
Staats- und Parteichef, der möglicherweise zehn Jahre lang an der
Spitze Chinas stehen wird, gelingt, ist unklar. Das gilt aber auch
für den von innenpolitischen Skandalen geplagten US-Präsidenten.
Obama hat – vor allem in der Außenpolitik – schon viel versprochen.
Die Ergebnisse allerdings waren eher dürftig. Und das ist noch eine
freundliche Formulierung.
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