Stuttgarter Zeitung: Höchste Zeit für neue Impulse / Kommentar zum Papst-Rückzug

Zur Vorbeugung gegen weiteren Verschleiß kam der
Schlusspunkt, den Benedikt XVI. nun gesetzt hat, gerade noch zur
rechten Zeit. Es stimmt schon: nach dem Tod Johannes Pauls II. hätte
die katholische Kirche nicht gleich wieder eine ähnlich überbordende
Persönlichkeit an ihrer Spitze brauchen können. Einen Reformer auch
nicht: man hätte ihm Verrat am Lebenswerk eines Heiligen vorgehalten.
Benedikt war an seinem geschichtlichen Ort, mit der Zurücknahme des
Personenkults zu Gunsten der Sache des Glaubens, der richtige Papst.
Nach acht Jahren ist nun aber Zeit für Neues: ein neues Gesicht,
einen neuen Impulsgeber, der zum gemeinsamen Anpacken da motivieren
kann, wo die weltweit prekäre Lage der Kirche die Kräfte jedes
Einzelnen zwangsläufig übersteigt. Benedikt XVI. war ein
Übergangspapst. Wie aber das neue Ufer aussieht, muss sich erst
zeigen.

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